Baumwolltaft
Herstellung und Eigenschaften des Baumwolltaftes
Charakteristisch für einen Baumwolltaft sind feine Querrippen auf der Warenoberseite, die durch dicht verwobene Kettfäden entstehen. Als Teil einer Leinwandbindung werden diese Kettfäden abwechselnd über oder unter einem Schussfaden geführt. Da diese Kettfäden bei einem Taftgewebe dichter stehen als die Schussfäden, bilden sie an den Bindungspunkten eine kleine Erhebung, die sich quer verlaufend fortsetzt. Dadurch entstehen die Querrippen. Durch Verwendung feiner Kettfäden kann dieser Effekt deutlicher werden. Entsprechend des genutzten Rohstoffes oder einer nachträglichen Veredlung kommt es bei einer solchen Bindung zu der glänzenden Oberfläche.
Eine Leinwandbindung aus Filamentgarn wird auch als Taftbindung bezeichnet. Endlose Filamentgarne sind synthetisch und werden wegen ihrer feinen Fäden gerne für Taftgewebe verwendet. Baumwollfäden sind in den meisten Fällen Stapelfasern und müssen zu längeren Fäden gesponnen werden. Da diese Baumwollfäden als Kettfäden nicht so dicht gespannt werden können wie synthetisches Filamentgarn, werden beide Garne vielfältig kombiniert. Häufig wird die Baumwolle zusammen mit 3-4 % Viskose oder Nylon verarbeitet. Dadurch können das gerippte Muster und der Glanz der Warenoberfläche weiter verstärkt werden. Da eine enge Leinwandbindung einen schlechten Faltenwurf zeigt und eher fest und stabil ist, erhöht ein synthetischer Bestandteil des Stoffes den Tragekomfort.
Variationen des Baumwolltaftes
Das Taftgewebe kann durch unterschiedliche Webarten und Verzierungen fantasievoll gestaltet werden.
Ein Taft - Armure ist ein metallisch glänzendes Gewebe, das zusätzlich gemustert ist. Häufig zeigt ein Taft - Armure Verzierungen aus geometrischen Motiven.
Ein Taft - Broché besitzt eine Verzierung, die einer Stickerei ähnelt. Bei einem echten Taft - Broché wird die Verzierung mit einen zusätzlichen dritten Faden hergestellt. Ein solcher Brochéfaden kann nur auf speziellen Brochiermaschinen mit Kett- und Schussfäden verwoben werden. Bei einem unechten Taft - Broché wird die Verzierung nachträglich auf den schon gewebten Stoff angebracht.
Ein Taft - Changeant hat unterschiedlich schimmernde Kett- und Schussfäden. Bei einem Taft - Chiné ist der Kettfaden bedruckt.
Ein Taft - écossais ist mit großen Karos gemustert, ein Taft - quadrillé ist kleinkariert gemustert.
Ein Taft - imprimé besitzt ein Muster, das nach dem Weben mithilfe zweier Walzen auf den Stoff gedruckt wird.
Verwendung des Baumwolltaftes
Baumwolltaft wird vielfach als Futterstoff für verschiedene Kleidung verwendet. Er wird aber auch als Stoff für elegante Blusen und Kleider genutzt.