Bayer Perlon®
Was ist Bayer Perlon®?
Unter der Bezeichnung Bayer Perlon® ist der Markenname der von der Firma Bayer Faser GmbH mit Sitz in Dormagen hergestellte Kunststofffaser Perlon (die ursprünglich unter dem Markennamen Dorlon hervorgebracht und verkauft wurde) zu verstehen. Dabei ist zu betonen, dass unter dem Handelsnamen Perlon anfänglich nur das Produkt des Erfinders der Faser gemeint war, und zwar die Firma I. G. Farbenindustrie AG in Berlin, deren Marke heute als Perlon® bezeichnet wird. Zumal die Perlonfaser von vielen Unternehmen hergestellt wird, werden deren Produkte durch jeweils eigenen Markennamen vertrieben. Zu unterscheiden sind darüber hinaus etliche Synonyme für den Produktnamen Perlon wie Dederon (Markenname des Perlons in der ehemaligen DDR), Kapron, Polycaprolactam und Silon.
Die Erfolgsgeschichte
Ins Leben gerufen wurde die Perlonfaser bereits im Jahr 1938, und zwar als die erste aus Steinkohlenteer gewonnene, vollsynthetische Faser, die sich durch Spinnen verarbeiten ließ. Als ihr Erfinder ging der deutsche Chemiker Dr. Paul Schlack, seiner Zeit bei der I. G. Farben beschäftigt, in die Geschichte ein. So wurde sie zum deutschen Pendant zur kurz zuvor in den USA erfundenen ebenfalls vollsynthetischen Faser Nylon, die von ihrem Schöpfer Wallace Hume Carothers im Jahr 1935 patentiert wurde. Da beide auf dem Ausgangsstoff Caprolactam basieren, finden die Nylonfaser und die Perlonfaser bis heute ähnliche Verwendungszwecke. Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs „geboren“ wurde das Perlon zunächst als Geheimprodukt für Militärzwecke und kurz vor Kriegsende (im Jahr 1943) zur zivilen Verwendung eingesetzt.
Eigenschaften und Stärken
Rein chemisch betrachtet ist die unter dem Handelsnamen Bayer Perlon® vertriebene Kunststofffaser eine Polyamid-6-Faser, die von der Bayer Faser GmbH auf der Basis von Polyamid Monofil hergestellt wird. Damit zeichnen sie die für alle Perlonfaser typischen Eigenschaften aus. Sie ist sehr leicht, erstaunlich elastisch und äußerst dehnbar. Zudem ist sie scheuer- und reißfest, daher nahezu unverwüstlich und somit extrem langlebig und lässt sich zudem sehr leicht verarbeiten. Letzten Endes ist sie gegen Fäulnis sicher.
Einsatzgebiete und Verwendungszwecke
Eingesetzt werden die Fasern der Marke Bayer Perlon® (als Perlon-Monofile bezeichnet) dort, wo deren Eigenschaften von besonderer Bedeutung sind. Verwendung finden sie also sowohl für technische Zwecke wie Abspanndrähte und Netze, Seile und Taue, als auch für Alttagsgegenstände wie Angelschnüre, Borsten, Zahnbürsten und Reißverschlüsse. Darüber hinaus werden sie natürlich auch in der Textilindustrie für Damenstrümpfe, Damenunterwäsche, Haarnetze und Negligees verwendet.