Chenille
Chenillegarn, Definition und Besonderheiten
Unter dem Begriff Chenille ist ein Textilstoff, den eine samtig wirkende Oberfläche auszeichnet, zu verstehen. Hergestellt wird dieser aus dem gleichnamigen Chenillegarn. Der Ursprung der Bezeichnung ist auf das französische Wort „Chenille“, das wörtlich als „Raupe“ ins Deutsche zu übersetzen ist, zurückzuführen. Seinen Namen verdankt das Chenillegarn seinem Aussehen, denn es sieht tatsächlich wie „behaart“ aus und ähnelt damit einer Raupe.
Chenillegarn, Technik der Herstellung
Gefertigt wird das Chenillegarn aus zwei verschiedenen Arten Fäden: aus den inneren Fäden (die in der Fachsprache als „Seele“ bezeichnet werden) und den vielen kurz geschnittenen Fäden (die in der Fachsprache als „Florfäden“ bezeichnet werden). Das raupenähnliche Chenillegarn entsteht dadurch, dass die Florfäden beim Herstellungsprozess mit den inneren Fäden verzwirnt werden. Hierfür werden die inneren Fäden so verdreht, dass sie die Florfäden einschließen. Das Ergebnis ist das „behaarte“ Chenillegarn. Für die Herstellung von Chenillegarn werden spezielle Maschinen gebraucht, wobei die erste Chenille Maschine von Emil Meißner im Jahre 1918 gebaut wurde.Produkte aus Chenillegarn, die Eigenschaften
Aufgrund der aufwendigen Herstellungstechnik sind die Stoffe, die aus
Chenillegarn gewebt werden, besonders hochwertig. Vor allen Dingen sind sie
erstaunlich robust, außergewöhnlich abriebfest und strapazierfähig folglich auch
extrem langlebig. Auf der anderen Seite sind die Stoffe aus Chenillegarn sehr
attraktiv, zumal sie eine samtartig flauschige und weiche Oberfläche
auszeichnet.
Ursprünglich wurde das Chenillegarn – dessen Wurzeln bis zum 18. Jahrhundert
zurückverfolgt werden können – als Stickgarn verwendet. Heutzutage werden Stoffe
aus Chenillegarn vor allem als Wohntextilien benutzt, wie Vorhänge, Teppiche und Möbelbezugsstoffe.
Zunehmend erfreuen sie modebewusste Menschen aber auch als
Bekleidungsstücke, wie warme Schals, Pullover oder Badeartikel.
Chenille (Chenillestoffe), die Herstellungsarten
Die Chenillestoffe können nach verschiedenen Verfahren gefertigt werden, die
diesen entsprechend als Flockenchenille, Webchenille, Wirkchenille und
Zwirnchenille bezeichnet werden.
Chenillestoffe, eindrucksvolle Vielfalt
Je nach dem Herstellungsverfahren und den Materialien – die ihnen
unterschiedliche Gebrauchseigenschaften vergeben – finden die Chenillestoffe
heute eine sehr breite Verwendung. Ob aus Baumwolle, Mischgewebe oder Polyacryl,
die Chenillestoffe sind optimal für jede Innenausstattung. Als praktische
Bezugsstoffe für Polstermöbel und Kissen, als schwere blickdichte Vorhänge oder
auch als wärmende Heimtextilien, gehören sie zu den hoch qualitativen
dekorativen Heimtextilien. Je nach Länge der Florfäden wirken sie wie feines
Veloursgewebe oder aber als schwerer Samt. Edle Chenillestoffe als
erschwingliche Meterware ermöglichen es begeisterten Hobbydesignern, selbst
genähte individuelle Sofakissen und Stuhlbezüge, Tagesdecken und Tischdecken,
feine Handtaschen oder auch kuscheligen Muffs anzufertigen.