Gobelingewebe

Bild: Gobelin Gewebe

Was ist Gobelingewebe?

Es handelt sich zumeist um Bild-Teppiche oder andere dekorative Textilelemente. Die Bezeichnung Gobelin weist hier zumeist auf eine besondere Musterung oder Motivgebung hin. Gobelingewebe werden häufig auch als Jaquardgobelin bezeichnet. Im weiteren Sinne fallen Gobelinmalereien und Gobelin-Drucke ebenfalls unter den Begriff der Gobelingewebe.

„Falscher“ Gobelin – der Unterschied
Bei der Herstellung eines echten Gobelin handelt es sich streng genommen nicht um Weben, sondern um das sogenannte Wirken. Der Unterschied liegt im Verlauf der Schussfäden: In einem Jacquard verlaufen die Schussfäden durchgehend, während sie im Gobelin nur im entsprechenden Farbbereich verwendet und daher gewirkt werden.

Jacquard wird häufig mit dem Gobelin verwechselt oder sogar als Synonym angesehen, jedoch bestehen deutliche Unterschiede in der Webart und dem Aufwand der Herstellung. Sie ähneln sich in der Optik sehr stark, allerdings ist die Herstellung eines Gobelingewebes deutlich aufwendiger und ergibt ein plastischeres Bild. Als Jacquard gewebte Bildteppiche werden auch als unechte oder falsche Gobelins bezeichnet.

Zu den Gobelin-Dekostoffen

Herstellung und Merkmale

Entwickelt mit dem Ziel, die teure Handarbeit zu erleichtern und zu automatisieren, entwickelte Joseph-Marie Jacquard um 1800 die sogenannte Jaquardmaschine. Dieser Webapparat machte es möglich, unabhängig voneinander die Kettfäden zu heben beziehungsweise zu senken und diesen Vorgang mit einem Lochkartensystem zu verknüpfen. Somit besteht seitdem die technische Option endlose Motive zu weben, eine nahezu beliebige Komplexität der Muster zu erreichen und diesen Vorgang zusätzlich zu automatisieren.

Die Muster eines Jacquardgewebes sind daher dank der Webtechnik der Optik eines Gobelins sehr ähnlich, werden jedoch als solche gewebt statt gewirkt. Erkennbar sind die Unterschiede unter anderem durch die fehlenden Abstufungen, da Jacquardgewebe deutlich flacher und glatter erscheinen als Gobelins. Nachdem bei der Verwendung eines Jacquardwebstuhls keine Handarbeit vonnöten ist, besteht zudem ein enormer Preisunterschied zwischen den verschiedenen Textilien.

Weitere Variante des „falschen Gobelins“

Um die optische Wirkung des Gewebes nachzuahmen und die teure Handarbeit zu umgehen, werden verschiedene Techniken verwendet, darunter auch die Gobelin-Malerei. Im Gegensatz zur Gobelin-Stickerei bleibt die Gobelinmalerei oberflächlich, da hier der Farbauftrag nur auf einen gobelinartig gewebten Stoff ausgeführt wird. Das Auftragen der Farbe kann auch durch einen Druck erfolgen. Die Technik der Gobelinmalerei gilt als „Fälschen“ eines Gobelins.

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