Indigo

Was ist Indigo?

Das Färbemittel Indigo wird aus der in Indien vorkommenden Indigo-Pflanze gewonnen. Der Farbton ist tiefblau mit einem Übergang ins violette. In großem Umfang wird Indigo seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Färbemittel in der Bekleidungsindustrie eingesetzt, ist in einigen Bereichen aber mittlerweile von anderen Farbstoffen verdrängt worden.

Vorkommen und die Gewinnung von Indigo

Schon im Altertum wurde Indigo als Farbstoff aus der Indigopflanze gewonnen. Hauptanbaugebiete waren zunächst Indien, Ägypten und Ostasien, vereinzelt wurde die Pflanze nach Europa exportiert. Seit dem 12. Jahrhundert ist Indigo auch in Westeuropa und im Mittelmeerraum als Farbstoff verbreitet. Traditionell wurde der Farbstoff gewonnen, indem man den Pflanzenbrei zu Waidkugeln geformt und getrocknet hat. Um den Farbstoff chemisch zu lösen, wurden Pottasche und Urin hinzugegeben. Aus 300 Kilogramm Pflanzenmaterial konnten bis zu 1,5 Kilogramm Indigo gewonnen werden, die indische Originalpflanze lieferte die dreifache Farbstoffmenge. Große Anbauflächen für Indigo gibt es heute noch in El Salvador und Brasilien.

Eigenschaften des Indigos

Indigo ist kaum wasserlöslich und besitzt mit 300 Grad einen sehr hohen Schmelzpunkt, darum muss man es vor dem Färben in das wasserlösliche Indigoweiß umwandeln, das durch Oxidation wieder zum ursprünglichen Farbton wird. Somit gehört Indigo zu den Textilfarbstoffen, die für die so genannte Küpenfärberei verwendet werden. Durch eine Überfärbung mit Färberwau kann man mit Indigo neben blauen auch grüne Farbtöne erzielen. Dem Indigo verwandte Farbstoffe sind Indigokarmin, Purpur und das rotviolette Indirubin. Früher legten die Färber ihre Stoffe zur Oxidation in die Sonne. Weil sich durch die Sonneneinwirkung automatisch der Blauton einstellte, könnte der Oxidationsvorgang des Indigos für die Entstehung der bekannten Redewendung „blau machen“ verantwortlich sein.

Verwendung von Indigo

Das Färben mit Indigo im industriellen Maßstab kam um das Jahr 1900 auf. Vor allem Uniformen und blaue Arbeitskleidung wurden mit Indigo bearbeitet. Heute ist das natürliche Indigo weitgehend von synthetischem Indigo abgelöst worden, das vielfach zum Färben der Denim-Stoffe eingesetzt wird. Auch beim Färben von Jeans hat Indigo als blauer Farbstoff einen hohen Marktanteil. Neue Forschungen haben aufgezeigt, dass Indigo nicht nur in der Textilindustrie, sondern auch in der Elektroindustrie und im Solarzellenbau als Halbleiter eingesetzt werden kann.

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