Kunstseide

Bei Kunstseide handelt es sich um keine Naturseide, sondern vielmehr um ein Seidenimitat. Das bedeutet also, dass diese Fasern künstlich hergestellt werden und den Eigenschaften von Naturseide sehr nahe kommen. Kunstseide soll also die Eigenschaften von Naturseide nachahmen. Der Begriff „Kunstseide“ ist allerdings veraltet. Während man heute noch vereinzelt vom sogenannten Seidenimitat spricht, wird dieser künstlich hergestellte Rohstoff in Kennerkreisen vielmehr als „Filamentgarne“ bezeichnet. Umgangssprachlich werden die Begriffe „Nylon“ und „Kunstseide“ zudem synonym verwendet. Bei der chemischen Herstellung von Kunstseide kommen meist Polymerlösungen zum Einsatz. Bei Kunstseide handelt es sich im Allgemeinen übrigens nicht um voll-, sondern nur um halbsynthetische Stoffe. Denn Viskose, eine der bekanntesten Arten von Kunstseide, wird zum Beispiel aus Cellulose-Fasern, sprich aus Fasern natürlichen Ursprungs hergestellt. Der Begriff „Kunstseide“ ist somit ein Sammelbegriff für verschiedene halbsynthetische Stoffe mit seidenähnlichen Eigenschaften.
 

Zur Historie von Kunstseide
 

Kunstseide ist schon lange international weit verbreitet. Immerhin gab es bereits im Jahr 1664 einen Briten namens Robert Hooke, der versuchte, die Struktur von Naturseide zu entschlüsseln, um Kunstseide herstellen zu können. Von 1839 bis 1855 konnten dann endlich die entsprechenden Verfahren entwickelt werden, um Seidenimitat herstellen zu können. Dann sollte es nur noch bis 1890 dauern, bis die “Société Anonyme pour le fabrication de la soie de Chardonnet” Kunstseide in Serie in großen Fabriken produzierte. Seitdem ist der Siegeszug von Kunstseide nicht mehr aufzuhalten, was auch darauf zurückzuführen ist, dass das sogenannte Seidenimitat nicht so teuer ist wie Naturseide, die meist tierischen Ursprungs ist.
 

Eigenschaften von Seidenimitat
 

Kunstseide sieht nicht nur fast genauso wie echte Seide aus, sondern fasst sich auch sehr ähnlich an. Allerdings ist Kunstseide längst nicht so empfindlich, sondern viel widerstandsfähiger als Naturseide. Noch dazu ist Kunstseide günstiger als Naturseide und wird daher in der Textilindustrie häufig eingesetzt, um zum Beispiel Blusen, Kleider und andere Kleidungsstücke günstig daraus zu verarbeiten. Diese Arten der Kunstseide sind bekannt:
 

·         Nylon
·         Rayon
·         Viskose
·         Cellulose-Acetat
 

Alle Arten von Kunstseide können mit einem weichen, angenehmen Warengriff sowie einem entsprechend hohen Tragekomfort auf sich aufmerksam machen. Außerdem fällt Seidenimitat fließend und weich und kühlt im Sommer, während der Stoff im Winter angenehm wärmt. Außerdem ist Kunstseide ausgesprochen atmungsaktiv. Aufgrund der eleganten Optik kann Kunstseide wunderbar zu Abend- und Festtagskleidung verarbeitet werden. Selbst Unterwäsche, Babybekleidung und Bettwäsche lassen sich aus Kunstseide, einem Stoff der sich gerade bei etwas empfindlicher Haut anbietet, fertigen. Viele Kunstseide-Arten knittern wenig und sind daher sehr pflegeleicht, da sich das Bügeln dieser Textilien entsprechend wenig aufwendig gestaltet.
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