Lichtechtheit
Was ist Lichtechtheit?
Lichtechtheit ist eine Eigenschaft von Farben, Lacken und Materialien und beschreibt das Verhalten bei längerer Lichteinwirkung. In den meisten Fällen ist es der UV-Anteil des Lichts, welcher für die zersetzende Wirkung auf viele Materialien verantwortlich ist. Das Ergebnis ist eine sichtbare Veränderung des Aussehens, etwa das Verblassen der Farben. Neben der Lichtechtheit gibt es noch Eigenschaften wie Reibechtheit, Waschechtheit, Bleichbeständigkeit, Schweißechtheit und Speichelechtheit, welche zusammen die Farbechtheit bilden.
Die Wollskala (Blaumaßstab)
Der Grad der Lichtechtheit wird über die so genannte Wollskala (Blaumaßstab) festgestellt, welche nach DIN 53952 folgendermaßen eingeteilt ist:
Lichtechtheit 8 – Hervorragend – 700 Tage
Lichtechtheit 7 – Vorzüglich – 350 Tage
Lichtechtheit 6 – Sehr Gut – 160 Tage
Lichtechtheit 5 – Gut – 80 Tage
Lichtechtheit 4 – Ziemlich Gut – 40 Tage
Lichtechtheit 3 – Mäßig – 20 Tage
Lichtechtheit 2 – Gering – 10 Tage
Lichtechtheit 1 – Sehr Gering – 5 Tage
Dabei wird eine Probe gemeinsam mit einer Skala aus acht blauen Wollstreifen teilweise bedeckt und einer standardisierten Lichtquelle ausgesetzt. Die Wollstreifen sind mit blauer Farbe jeweils unterschiedlicher Lichtechtheit gefärbt. Zeigt der Wollstreifen mit Lichtechtheit 8 eine erkennbare Verfärbung wird der Test beendet und die Probe untersucht. Dabei wird der beleuchtete Probenteil mit dem unbeleuchteten Teil verglichen. Ist ein deutlicher Unterschied erkennbar erhält die Farbe je nach Grad der Ausbleichung eine Lichtechtheit von maximal 6. Ein gerade erkennbarer Unterschied wird mit 7 oder 8 bewertet.
Lichtechtheit 7 bedeutet im Alltag, dass eine Farbe für 350 Tage oder ein knappes Jahr der Sonne ausgesetzt sein kann bevor ein erkennbarer Unterschied deutlich wird.
Dabei ist zu bedenken, dass vor allem der UV-Anteil des Lichts für das Ausbleichen verantwortlich ist. Künstliche Quellen für UV-Licht, wie etwa die so genannte Höhensonne, eine Quecksilberdampf-Hochdrucklampe, oder Solarien mit Quecksilberdampf-Niederdruck-Röhren haben je nach Leistung einen vergleichbaren negativen Effekt.
Ein anderes Klassifizierungssystem teilt Stoffe in sechs verschieden Klassen ein, welche mit bis zu fünf Sternen gekennzeichnet werden. Die Skala reicht hier von fünf Sternen für höchste Lichtbeständigkeit bis keinen Stern für sehr geringe Lichtbeständigkeit.