Loden

Bild: Loden Stoff

Was ist Loden?

Der Begriff Loden ist seit dem 10. Jahrhundert bekannt. In der althochdeutschen Sprache steht „Lodo“ für „grobes Tuch“. Möglicherweise ist der Name auch auf das mittelhochdeutsche und altnordische „Lodi“ zurückzuführen, was mit „Mantel“ oder „zottiger Mantel“ übersetzt werden kann. Loden war damals die Bezeichnung für ein rohes Streichgarngewebe. Erst in der Mitte des 11. Jahrhunderts wurde damit begonnen, Loden zu walken.

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Herstellung

Aus ungekämmter Wolle oder einer Wollmischung wird durch Leinwand- oder Köperbindung ein Streichgarngewebe hergestellt. Bei einer Leinwandbindung entsteht eine enge Verkreuzung von Kett- und Schussfäden, wobei der Kettfaden abwechselnd über und unter den Schussfaden geführt wird. So entsteht ein Stoff, der auf der Ober- und Unterseite das gleiche Bild zeigt. Bei einer Köperbindung geht ein Schuss zunächst unter einem Kettfaden hindurch und danach über zwei oder mehr Kettfäden hinweg.

Durch Verschieben entsteht ein Diagonalmuster, wodurch sich Ober- und Unterseite unterscheiden. Streichgarne sind lose gedreht, weich, füllig und haarig. Gewebe aus Streichgarn weisen eine raue, ungleichmäßige Oberfläche auf und besitzen dünne und dicke Stellen. Sie sind deshalb nur halb so reißfest wie vergleichbare Kammgarngewebe. Dieses Streichgarngewebe wird nun gerieben, gestoßen, gewrungen und mit heißer Seifenlauge behandelt, wodurch es einläuft. Dieser Prozess wird Walken genannt. Zusätzlich wird das Gewebe noch geraut damit eine dichte Oberflächenstruktur entsteht. Für den typischen Lodencharakter wird die Oberfläche „in Strich gelegt“ und teilweise imprägniert.

Varianten

Es gibt einige Varianten von Loden, die sich hauptsächlich in der Herstellung unterscheiden. Tuchloden zeichnet sich durch kurzen Flor aus. Strichloden wird nicht gewalkt und besitzt auf der rechten Seite einen langen, in Strich gelegten, eng anliegenden Flor. Kamelhaarloden wird aus Kamelhaargarn gefertigt, der Strickloden ist preiswerter als gewebter Loden. Für Waschloden wird das Gewebe gewalkt aber nicht gelegt, wodurch die Stoffoberfläche unruhig wirkt.
 

Eigenschaften

Durch den Walkprozess und das Rauen wird das Gewebe windfest und wasserdicht, sowie strapazierfähig und langlebig. Der Naturstoff ist atmungsaktiv, gleicht Temperaturen ideal aus und lässt die Feuchtigkeit besser nach außen, als viele synthetische Stoffe. Bei Strichloden perlt das Wasser besonders gut ab, Kamelhaarloden ist leicht und weich, Strickloden ist vor allem dehnbar. Typische Farben für Lodenbekleidung sind olivgrün, braun, grau, graubraun und schwarz.

Verwendung

Loden wird traditionell für Trachten, Jagdbekleidung und Uniformen gebraucht. Aus Loden werden Anzüge, Hosen und Westen hergestellt. Er wird für Funktionsbekleidung, Umhänge, Gamaschen aber auch als Futteral, für Taschen und Sitzbezüge verwendet. Neu ist der Einsatz als Hüllen für Smartphones oder Tablets.

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