Metalassé

Verwendung

Im Wesentlichen lassen sich für die heutige Verwendung von Matelassé zwei Zwecke unterscheiden: Bekleidung und Inneneinrichtung. Da es sich bei Matelassé um ein eher zartes Textil handelt, findet es vor allem bei Morgen- und Hausmänteln für Damen sowie dünnen Jacken Verwendung. Auch als Oberstoff von Taschen ist Matelassé heutzutage gelegentlich anzutreffen.
Bei Gegenständen zur Inneneinrichtung von Wohnräumen wird Matelassé aufgrund des edlen, luxuriösen Erscheinungsbildes zu dekorativen Zwecken verwendet – häufig für Tischdecken, Kissenbezüge und feine Bettwäsche.

Beschreibung und Produktion

Beim Weben von Matelassé auf dem Jacquard-Webstuhl, mithilfe einer Quilt-Maschine oder bei der traditionellen Herstellung per Hand entsteht eine feine Stickerei, die ein Muster aus leicht hervortretenden Fäden bildet – nicht umsonst bedeutet das Wort „Matelassé“ so viel wie „aufgepolstert“. Ursprünglich wurden mit dem französischen Begriff dicke und gepolsterte Stoffe bezeichnet; heute ist Matelassé jedoch eher eine Sammelbezeichnung für Reliefgewebe, die ohne Schrumpf- oder Kreppgarne hergestellt werden. Die Muster können dabei sowohl schlicht als auch hochkomplex und geradezu verworren sein.
Bei Matelassé handelt es sich um ein Doppelgewebe, das durch das Verweben zweier verschiedener Gewebe gekennzeichnet ist. Die Gewebe werden dabei auf unterschiedliche Art und Weise miteinander verbunden. Für das Obergewebe von Matelassé finden Seide, Wollkammgarn oder Viskofasern Verwendung, während das Untergewebe in der Regel aus Baumwollfäden besteht. Die Unterseite des Stoffes kann sowohl rau als auch glatt ausfallen.

Geschichte

Im 18. Jahrhundert erfreute sich Matelassé vor allem in England als Oberstoff für Taschen und Handbeutel, Unterbekleidung für Damen und weitere Textilien enormer Beliebtheit. Doch die Herstellung von Hand, die bis zu diesem Zeitpunkt die einzig mögliche war, konnte die steigende Nachfrage nicht mehr befriedigen – was zur Erfindung eines speziellen Webstuhls führte, mit dessen Hilfe sich die feinen Reliefmuster in erstaunlicher Geschwindigkeit produzieren ließen.
Als Erfinder dieser Technik gilt Robert Elsden. Für seine Erfindung verlieh ihm 1745 die „Society for the Encouragement of Arts, Manufactors and Commerce“ einen Preis. Perfektioniert wurde die industrielle Herstellung von Matelassé jedoch erst in den 1760er Jahren.

 

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