Möbelvelours

Was ist Möbelvelours?

Die Bezeichnung Velours aus der französischen Sprache deutet schon auf das samtige Element des vielseitig einsetzbaren Stoffes hin und dient als Begriff für die meisten Polgewebe. Velours findet durch seine besondere Gewebeart zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, wird jedoch bevorzugt im Möbelstoff- und Dekorationsbereich eingesetzt.

Zum edlen Möbelvelours

Herstellung

Polgewebe
Pol- oder Florgewebe werden unterschieden durch

• die verwendeten Faserrohstoffe
• die unterschiedlichen Polhöhen
• die unterschiedliche Poldichte
• aufgeschnittene oder
• nicht aufgeschnittene Polschlingen

Faserrohstoffe
Die im Velours verarbeiteten Faserrohstoffe sind

• Polyacryl
• Polyester
• Viskose
• Mohair
• Schurwolle
• Baumwolle
• Leinen

Von den im Velours verarbeiteten möglichen Faserrohstoffen ist Polyacryl das wichtigste Polmaterial aufgrund seiner guten Eigenschaften. Daher wird es häufig allein oder aber, je nach Leistungsanforderung und Beanspruchung, in einer Mischung mit den anderen Fasern verarbeitet. Velours wird hauptsächlich in Kettsamttechnik und Doppelweb-Verfahren gefertigt.

Beim Velours-Gewebe werden die Schlingen nach dem Weben, bei einer Florhöhe zwischen 1-3 mm, aufgeschnitten. Die Fäden stehen dann in einem rechten Winkel von der Gewebegrundfläche ab. Der hochstehende Flor des Velours ist länger als der Flor beim Samt, jedoch kürzer als der des Plüschgewebes. Ansonsten ist die Herstellung gleich.
Im Gegensatz zum Flachgewebe (zweidimensionales Gewebe mit Kette und Schuss) mit mehr oder weniger glatter Oberfläche, erhält dagegen das dreidimensionale Florgewebe mit den aufgeschnittenen Polschlingen eine leichte Schräglage des Flors, die man als Strichrichtung bezeichnet. Durch Lichteinfall längs oder quer zur Pollage entsteht das Bild einer stumpfen oder glänzenden Oberseite, die man als Licht und Schatten bezeichnet und die den reizvoll optischen Effekt vom Velours ausmacht.


Verwendung

Je länger der Flor (Pol) misst, umso flauschiger und weicher wird das textile Gewebe. Nachteil eines längeren Flors jedoch ist das Abknicken des Pols bei längerer starker Druckbelastung sowie bei vermehrtem Einwirken von Feuchtigkeit und Wärme auf das Material. Dementsprechend äußert sich der Druck auf dieses Gewebe in Polverlagerungen. Diese zeigen sich bei Sitzmöbelbezügen als Sitzspiegel oder Gebrauchslüster. Auch in Florteppichen kann man diese charakteristische Erscheinung (verursacht durch Stuhl- oder Tischbeinabdrücke) beobachten.
Nach längerem Gebrauch kann der Velours auch einen Teil des Flors, der nach dem Aufschneiden lose im Gewebe liegt, verlieren. Um diesen Nachteil möglichst gering zu halten, bindet man die Fasern der Geweberückseite mit einer Kunstlatexdispersion ein.

Velours ist als Möbelbezug im Allgemeinen einer besonders starken Beanspruchung ausgesetzt. Um diesen Leistungsanspruch zu gewährleisten, wird er, den verschiedensten Anforderungsprofilen entsprechend, nach DIN V 61 010 (Möbelstoffe, Anforderungen und Prüfungen) geprüft und eingeordnet.

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