Nähseide

Bei Nähseide handelt es sich nicht unbedingt um Seide, so dass die Bezeichnung missverständlich ist. Schließlich deckt dieser Begriff alle Garnarten zum Nähen ab. Somit kann Nähseide aus den verschiedensten Natur- und Kunstfasern bestehen. Natürlich kann auch Seide als hochwertige Naturfaser zur Herstellung von Nähseide zum Einsatz kommen, wobei dies eben kein Muss ist. Die Begriffe „Nähseide“ und „Nähgarn“ sind inzwischen also synonym zu verwenden, da Nähseide nicht mehr nur Garne aus Seidenfasern bezeichnet. Nähseide lässt sich daher wie folgt charakterisieren:
 

·         dünne Fäden
·         lange Fäden
·         Fäden aus einer oder mehreren Kunst- oder Naturfasern (zum Teil auch Mischfasern)
 

Somit handelt es sich bei Nähseide nicht um einen Stoff, sondern um eine Art Zwischenprodukt zur textilen Weiterverarbeitung. Nähseide kann auf die folgende Art und Weise zum Nähen genutzt werden:
 

·         für Gewirke
·         für Gewebe
 

Was zeichnet hochwertige Nähseide aus?
 

Dabei gibt es bei Nähseide gewaltige Qualitätsunterschiede festzustellen. Was macht wirklich hochwertige Nähgarne/Nähseide zum Nähen also aus? Hochwertige Nähseide sollte eine möglichst hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit vorweisen können. Außerdem muss das Nähgarn besonders schlingenfest sein. Dabei kann Nähseide, die aus Kunstfasern gefertigt wurde, meist mit einer höheren Reißfestigkeit von bis zu 70 cN/tex punkten. Garne aus Naturfasern wie Baumwolle kommen hingegen oft nur auf einen Wert von im Schnitt nicht mehr als 25 cN/tex. Folgende Eigenschaften zeichnen hochwertige Nähseide ebenfalls aus:
 

·         dehnbar
·         besonders gleitfähig
·         äußerst formstabil
 

Da Nähseide aus verschiedenen Faserarten hergestellt werden kann, ist sie entsprechend für unterschiedliche Verwendungszwecke geeignet. Bei technischen Textilien werden zum Beispiel besonders häufig Nähgarne aus Aramid eingesetzt. Das sogenannte PES-Multifil-Garn findet als eine Art von Nähseide oftmals bei Zierfäden Verwendung. Teflon-Garne bieten sich hingegen für Textilien an, die über eine chemikalienresistente Ausrüstung verfügen. Auch die klassische Nähseide, welche diese Bezeichnung wirklich verdient hat, da sie in der Tat aus Seidenfasern besteht, ist weiterhin im Einsatz. Nähseide aus Seide wird nicht nur bei elastischen Nähten sowie zum Annähen verschiedener Knöpfe sehr geschätzt. Auch bei der Verarbeitung von Lederwaren und Pelzen sind Nähgarne aus Seide beliebt. Baumwollgarne werden hingegen beispielsweise bei der Rohkonfektion häufig genutzt.
 
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