Nylon
Erfindung und Geschichte von Nylon
Nylon zeichnet sich durch eine hohe Scheuer- und Reißfestigkeit aus
und nimmt wenig Flüssigkeit auf. Aus Nylonfasern werden vorwiegend
Strümpfe, Blusen und Oberhemden sowie Sportbekleidung gefertigt.
Chemisch betrachtet ist Nylon ein Polyamid, die genaue
Stoffbezeichnung ist Polyhexamethylenadipinsäureamid. Die
Stoffbezeichnung Nylon, die von du Pont de Nemours eingeführt wurde,
spielte darauf an, dass die Polyamidfaser ursprünglich für Strümpfe
erfunden wurde. Markenname und Produkt sollte möglichst miteinander
identifiziert werden. 1935 wurde Nylon von Wallace Hume Carothers
patentiert. Damit wurde Nylon zur ersten patentierten Textilfaser,
die ausschließlich synthetisch aus Luft, Wasser und Kohlenstoff
erzeugt wurde.
Die Erfolgsgeschichte der Nylonstrümpfe
Anders als ursprünglich geplant wurde Nylon zuerst nicht für die
Herstellung von Strümpfen verwendet, sondern für Zahnbürsten und
Zahnseide. Das änderte sich mit dem Verkauf des Patents 1938. Im Mai
1940 kamen in den USA die ersten Nylonstrümpfe auf den Markt. Das
Produkt lief jedoch zunächst unter einem anderen Namen.
Nylonstrümpfe bezeichnete man zuerst als „Norun“, „Nuron“ oder „Niron“.
Diese Wortschöpfungen sollten eine Anspielung auf das englische „no
run“ (keine Laufmasche) sein. Da man Regressansprüche von Kunden
befürchtete und die Nylonfaser zunehmend auch für andere Textilien
Verwendung fand, kehrte man schließlich zur ursprünglichen
Bezeichnung zurück. Wegen der seidigen, feinen und kristallin
transparenten Oberfläche des Nylons, wurde es zum gefragtesten
Material in der Strumpfherstellung.
Eigenschaften und weitere Verwendungen von Nylon
Nylon absorbiert Energie besser als andere Textilien. Es ist äußerst elastisch und dehnbar. Auch gegenüber plötzlich auftretenden starken Lasten erweist es sich als äußerst reißfest. Daher wird Nylon auch in der Produktion von Fallschirmen und Heißluftballons verwendet. Ebenso wird es in Seilen und Autoreifen verarbeitet. Nylon nimmt zwar weniger Feuchtigkeit auf als andere Stoffe, eine langfristige Schädigung durch Hydrolyse kann aber nicht ausgeschlossen werden. Daher werden Nylonstoffe für den Einsatz im Außenbereich entweder speziell beschichtet oder durch Polyester ersetzt. Besonders häufig kommt Nylon des Weiteren bei der Fertigung von Blusen, Oberhemden und Sportbekleidung zum Einsatz. Es bietet den Vorteil, dass es als atmungsaktives Gewebe produziert werden kann. Dieses verhindert, dass sich Schweiß am Körper staut und die Luft zwischen Außen- und Innenseite des Kleidungsstücks zirkulieren kann.