Plissee
Geschichtlicher Ursprung
Schon vor Jahrtausenden verfeinerten die Menschen ihre
Kleidung durch die Herstellung von Falten. Und auch zu
späteren Zeiten war diese Stoffveredelung ein Privileg der
oberen Schichten. Durch die aufwändige Handarbeit kamen nur
hohe weltliche und kirchliche Würdenträger in den Genuss der
plissierten Textilien. Aber auch in Volkstrachten, die nur
zu besonderen Feierlichkeiten getragen wurden, verarbeitete
man Plissee-Stoffe.
Die industrielle Revolution des 19.Jahrhunderts gestattete
erstmals eine maschinelle Herstellung des Plissees und
verhalf ihm so zu weiter Verbreitung. Heute sind durch die
Verwendung von Kunstfasern der Vielfalt der
Plissee-Textilien kaum Grenzen gesetzt.
Herstellung und Stoffvarianten
Grundsätzlich entsteht ein Plissee durch Druck, Wärme und
Feuchtigkeit und es gehört eine Menge Erfahrung dazu, das
Verhältnis dieser drei Komponenten so auszuwählen, dass die
Plissierung fehlerfrei gelingt.
Die manuelle Herstellung geschieht mittels Pappschablonen,
die als Unter- und Deckblatt die
Stoffbahn umschließen. Dampffixieren erzeugt dabei den
Plissee-Effekt. Die maschinelle Herstellung erlaubt eine breitere Bandbreite
an Plissee-Varianten. Sei es durch einen geraden Verlauf der
Faltenlegung oder durch Verschiebungen, was unterschiedliche
Optiken ermöglicht. Verzerrungen, Strahlen oder Crash, um
nur einige zu nennen, wobei das Letztere wie zerknülltes
Papier wirkt.
Auch die maschinell hergestellten Plissees müssen fixiert
werden.
Bei der Herstellung von Plissee-Stoffen spielt das Material
eine große Rolle. Naturfasern wie Seide und Wolle lassen
sich nicht permanent plissieren. Hervorragend geeignet zur Permanent-Plissierung eignet sich
Polyester, in einer Mischung ab ca. 45 Prozent im Gewebe,
wobei Webwaren ein besseres Ergebnis erzielen als
Strickwaren. Auch Farben und der Fadenverlauf beeinflussen
den Plissee-Erfolg.
Produkte und Pflege
Plissee-Stoffe finden hauptsächlich in der Bekleidungsindustrie Verwendung und werden hier zu Röcken, Kleidern, Blusen usw. verarbeitet. Aber auch bei Schuhen und Handtaschen finden sich Plissee-Verzierungen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet bilden Jalousien, die als
äußerst flexibler und leicht zu montierender Sonnenschutz an
Fenstern aller Art genutzt werden. Bei der Reinigung und Pflege orientiert man sich am besten
an den Pflegehinweisen des betreffenden Produktes.
Permanent-Plissees verlieren beim Waschen nicht die Form,
während Naturstoff-Plissees chemisch gereinigt werden
sollten. Auf der sicheren Seite ist man jedoch, wenn man
schon beim Kauf auf die Bezeichnung Permanent-Plissee
achtet. Auch Jalousien kann man in lauwarmem Wasser mit
Schonwaschmittel schwenken und anschließend in
zusammengefaltetem Zustand trocknen lassen. Da die Produkte schmutz abweisend ausgestattet sind, reicht meistens
einfaches Abwischen.
Plissee-Waren sollte man immer hängend aufbewahren,
Crash-Plissees dreht man dabei einfach zu einer "Wurst". Plissee-Stoffe bieten ein riesiges Spektrum an
phantasievollen Falten-Mustern und eine Vielzahl an
Verwendungsmöglichkeiten, sei es im Bereich der Bekleidung,
Accessoires oder Heimtextilien.