Polypropylen (PP)

Was ist Polypropylen?

Polypropylen wird auch als Polypropen bezeichnet. Der Kunststoff wird in den gängigen Verfahren mit Hilfe von Katalysatoren aus Propen synthetisiert. Propen besitzt chemische Bauteile, die sogenannten Methylgruppen, deren Anordnung in dem langen Molekül des Polypropylens große Bedeutung für die Eigenschaften des Kunststoffes hat. Bei dem Kunststoff, der zu einer Textilfaser verarbeitet wird, liegen diese Methylreste in einer sogenannten isotaktischen Anordnung. Diese ermöglicht eine teilkristalline Struktur des Polypropylens und bestimmt maßgeblich dessen physikalischen Eigenschaften.

Herstellung der Textilfasern aus Polypropylen

Das Polycolon ist eine Langstapelfaser, die zu Kammgarn weiter verarbeitet wird. Das Garn wird durch Auskämmen speziell gereinigt. Danach wird das Garn vorgestreckt und nachgekämmt, wodurch sich die Fasern parallel und gleichmäßig ausrichten. Polypropylen wird aber nicht nur als solches Kammgarn angeboten, sondern auch als Filament, Folie oder Monofil.

Eigenschaften und Verwendung des Polypropylens in Textilfasern

Polypropylen ist ein elementarer Bestandteil des Funktionsgarns Polycolon, das entweder als Mischgarn aus Polypropylen und anderen Textilfasern, oder in reiner Form aus Polypropylen gesponnen wird. Polycolon wird als Funktionsgarn in vielen verschiedenen Textilien verarbeitet. Eine Faser aus Polycolon besitzt im Vergleich mit anderen Fasern die geringste Dichte und ist daher die leichteste handelsübliche Faser. Eine andere wichtige Eigenschaft ist die hohe Oberflächenspannung des Stoffes. Durch diese physikalische Eigenschaft werden Wasser und Schweiß hervorragend weiter geleitet. Zusätzlich ist Polycolon strapazierfähig und scheuerfest. Das in der Faser enthaltene Polypropylen ist beständig gegen fast alle Säuren, Laugen und organische Lösungsmittel. Außerdem ist es hautverträglich und geruchsneutral. Daher wird Polycolon gerne für Sportbekleidung und Outdoor-Kleidung verwendet. Außerdem werden auch Heimtextilien und Teppiche aus Polycolon gewoben.

Eine besondere Bedeutung besitzt diese synthetische Faser für Bekleidung, die nach dem sogenannten Zwiebelschalenprinzip hergestellt wird. Dabei werden zur Herstellung der Kleidungsstücke mehrere Kleidungsschichten gefertigt, die aus unterschiedlichem Material bestehen und verschiedene Eigenschaften besitzen. Diese Kombination verleiht den Kleidungsstücken eine hohe Funktionalität. Alltagstaugliche Kleidung, aber auch spezielle Kleidung für Sportarten oder Outdoor-Einsätze werden auf diese Weise gefertigt.

Polypropylen wird dabei in der Form der Polycolonfasern für eine dünne Schicht verwendet, die den Schweiß oder andere Flüssigkeit vom Körper entfernt. Dadurch saugen sich die anderen Schichten, die beispielsweise aus Wolle oder Baumwolle bestehen, nicht mit Flüssigkeit voll. Eine solche Schicht, die den Schweiß abtransportiert, wird als Basisschicht bezeichnet und sollte hauteng anliegen, damit die Körperflüssigkeit besser abtransportiert werden kann.

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