Schappe

Was ist Schappe?

In der Textilindustrie sind alternative Begriffe für Schappe etwa Schappe- oder Florettseide. Schappe ist dabei im Bereich der Seidenverarbeitung anzutreffen; gewonnen wird Schappe aus dem Mittelteil der Kokons von Seidenraupen.
Abfälle, die beim Abhaspeln der Kokonmittelteile entstehen, werden in der Textilindustrie ebenfalls genutzt; hieraus entstehen Garne, die auch als Strazza bezeichnet werden.

Herstellung und Verarbeitung

Die aus dem Kokon der Seidenraupe gewonnene Schappe wird zunächst in verschiedenen Schritten aufbearbeitet. So wird das Seidenmaterial etwa abgekocht und gewaschen sowie getrocknet und geklopft. Diese Arbeitsschritte finden in der Regel noch in den Ländern statt, in denen die entsprechende Seidenzucht betrieben wird.
Exportiert wird das Seidenmaterial dann meist in Form von Kammzügen. Solche Kammzüge sind das Resultat gereinigten Fasermaterials, dessen Fasern parallel gerichtet und mehrmals gekämmt wurden. Meist weisen die watteartigen Kammzüge Längen von ca. 50 bis 250 Millimetern auf.
Die Kammzüge werden schließlich in Spinnereien importierender Länder weiterverarbeitet. Hierzu dient in einem ersten Schritt eine Auflegemaschine, die auch als Spreader bezeichnet wird. Mithilfe dieser Auflegmaschine werden die Kammzugvliese zu einer Wattemasse verbunden, die ca. 3 Meter Länge aufweist. Diese zusammenhängende Watte wird auch als Nappe bezeichnet.
In einem nächsten Schritt werden die Nappen mehrmals verzogen - dies geschieht auf einer Hochverzugsstrecke. Das Resultat dieses Arbeitsschrittes ist ein gleichmäßiges Band. Ein weiteres Verziehen und Verfeinern des Bandes erfolgt dann an der Spindelbank bzw. der Vorzugmaschine. Außerdem erfährt das mittlerweile dünne Band eine leichte Drehung, die den Faserzusammenhalt stärkt. Nun ist ein Vorgarn entstanden, das schließlich entsprechend der gewünschten Festigkeit weiterhin gedreht und gestreckt wird.

Eigenschaften

Schappegarne zeichnen sich unter anderem durch einen leichten Glanz aus. Dabei ist die Oberfläche des Garns regelmäßig und glatt. Abhängig vom späteren Verwendungszweck des Schappegarns werden einige Garne gezwirnt.

Nebenprodukte von Schappe
Der hochwertige Grègefaden, der das Resultat des Abhaspelns mittlerer Kokonteile ist, macht nur ca. ein Drittel der gewonnen Fasern eines Kokons aus. Weitere Fadenteile, die ebenfalls weiterverarbeitet werden, entstammen beispielsweise der vom Seidenspinner gesponnenen Halterung eines Kokons, die auch als Wattseide bezeichnet werden oder den äußeren Kokonschichten, die vergleichsweise unregelmäßig gesponnen sind.
Auch zu kurze Fasern, die sich während des Kämmvorgangs gelöst haben, das sind die Fasern, die ungefähre Längen von weniger als 50 Millimetern aufweisen, werden weiterverarbeitet. Das Resultat sind sogenannte Bourettegarne.

Verwendung

In den meisten Fällen werden Schappegarne als Maschinennähseiden eingesetzt.

Ihre Cookie-Einstellungen
[Datenschutzhinweise]
Benötigt
Statistiken
Marketing
Details anzeigen