Schaumstoff
Was ist Schaumstoff?
Schaumstoffe werden mit komplexen chemischen Verfahren zu einer zugleich luftigen und komprimierbaren Masse aufgeschäumt. Sie verfügen über eine niedrige Dichte und eine zellige Struktur. Mit geeigneten chemischen Verfahren können fast alle Kunststoffe zu Schaumstoffen aufgeschäumt werden. Eine in der Textil- und Möbelindustrie besonders begehrte Eigenschaft von Schaumstoff ist seine Kompressibilität, das heißt, man kann ihn zusammendrücken und dadurch sein Volumen erheblich verkleinern. Bei nachlassendem Druck kehrt der Schaumstoff in seine ursprüngliche Form und Konsistenz zurück.
Verschiedene Arten von Schaumstoff
Da Schaumstoff auf der Basis von vielen verschiedenen Kunststoffen und mit vielen verschiedenen chemischen Verfahrensweisen hergestellt werden kann, gibt es eine Fülle von Schaumstoffarten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die gängigsten Varianten sind:
1. Der offenzellige Schaumstoff: Bei ihm sind die Zellwände nicht vollständig geschlossen. Diese Schaumstoffart kann also Flüssigkeiten aufnehmen.
2. Der gemischtzellige Schaumstoff: Er enthält Elemente sowohl von offen- als auch geschlossenzelligem Schaumstoff. Damit verfügt der gemischtzellige Schaumstoff über eine begrenzte Saugfähigkeit.
3. Integralschäume: Sie verfügen über eine dicke und geschlossene Außenhaut und einen zellenförmigen Kern. Ihre Dichte nimmt nach innen ab.
Eigenschaften von Schaumstoffen
Schaumstoffe verfügen über eine besonders niedrige Dichte und Wärmeleitfähigkeit. Außerdem sind sie leicht formbar und haben eine geringe Festigkeit. Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass Schaumstoff mit geringem Werkzeugaufwand leicht verarbeitet werden kann. Der zellenartige Aufbau des Schaumstoffs sorgt dafür, dass das Material fast vollkommen eigenspannungsfrei ist. In den vielen Einsatzgebieten von Schaumstoff in der Textil- und Möbelindustrie werden Schaumstoffarten von verschiedenen Stauch- und Eindruckshärten benötigt. Bevorzugt werden Schaumstoffe mit einer Stauchhärte von 40 Gramm pro Quadratzentimeter und einer Eindruckshärte von 40 Prozent verarbeitet. Zu beachten ist, dass sich Stauch- und Eindruckshärte nicht gegenseitig bedingen. Ein fester Schaumstoff muss nicht unbedingt schwer sein, Konsistenz und Festigkeit hängen vielmehr vom chemischen Herstellungsverfahren ab.
Verwendung von Schaumstoffen
Schaumstoffe werden in sehr vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt. In der Baubranche sind sie als einfache Dämmstoffe bekannt, in der Textil- und Möbelindustrie wird Schaumstoff häufig zur Polsterung verwendet, so beispielseise Stühle und Bänke. Der große Vorteil von Schaumstoff ist, dass er über ein geringes Eigengewicht verfügt und unter Druck nachgibt, ohne dauerhaft seine Form zu verändern. Da offenporiger Schaumstoff über eine gute Saugfähigkeit verfügt, ist er ein begehrter Grundstoff in der Reinigungsindustrie und in der Küche. Topfschwämme bestehen beispielsweise aus offenzelligem Schaumstoff.