Steilgratköper
Was ist Steilgratköper?
Steilgratköper verfügen über eine vergleichsweise hohe Kettdichte, das betriff die Fäden, die in Längsrichtung eines Stoffes verlaufen. Damit unterscheiden sie sich von der Mehrzahl der Köper, bei denen die Dichte von Schuss, die in Querrichtung verlaufenden Fäden eines Gewebes und Kette ungefähr identisch ist.
Als Gegenteil von Steilgratköpern können gewissermaßen Flachgratköper bezeichnet werden; Flachgratköper haben eine relativ hohe Schussdichte. Daher werden diese Köper auch als Schussköper bezeichnet.
Herstellung der Köpgerbindung
Die Köperbindung zählt zu den drei grundlegenden Bindungsarten gewebter Stoffe. In Köperbindung hergestellte Stoffe zeichnen sich unter anderem aus durch einen prägnanten Grat. Die Ausrichtung der Grate kann dabei variieren. So existiert beispielsweise neben dem sogenannten S-Grat-Köper der Z-Grat-Köper: Während sich der Gratverlauf bei S-Grat-Köpern von oben links nach unten rechts erstreckt, ist der Gratverlauf eines Z-Grat-Köpers von unten links nach oben rechts gerichtet. Die jeweilige Benennung von Z-Grat- bzw. S-Grat-Köper ist zurückzuführen auf die Ausrichtung der Mittelteile der jeweiligen Großbuchstaben; sie entsprechen dem Grat-Verlauf des benannten Gratköpers.
Köpergewebe können des Weiteren entweder gleichbindend oder ungleichbindend sein; während Warenvorderseite und Warenrückseite bei gleichbindendem Köpergewebe gleich aussehen, unterscheiden sich bei ungleichbindenden Stoffen Vorder- und Rückseite optisch voneinander.
Überwiegen auf der Stoffoberseite einer Köperbindung die Schussfäden, so wird der entsprechende Stoff auch als Schussköper bezeichnet. Dominieren dagegen die Kettfäden die Warenoberseite, so handelt es sich hierbei um einen Kettköper.
Zeichnerische Darstellung:
Ebenso wie für alle Bindungsformen bzw. -variationen existiert auch für den Steilgratköper eine spezielle Bindungspatrone. Eine Bindungspatrone wird in der Regel auf Patronenpapier dargestellt. Der Patrone ist unter anderem zu entnehmen, wie Schuss- und Kettfäden bei einem Steilgratköper zueinander verlaufen; während senkrechte Kästchenreihen den Kettfäden entsprechen, symbolisieren waagerechte Kästchenreihen die Schussfäden.
Verwendung von Streilgratköper
Steilgratköper wird in der Textilbranche beispielsweise eingesetzt zur Herstellung von Oberbekleidung wie Hemden. Hier zeichnet sich der Steilgratköper in der Regel dadurch aus, dass er locker und weich fällt.