Webkante
Die Webkante bezeichnet den Rand von Stoffen oder Geweben, der im Vergleich zum restlichen Stoff eine andere Struktur aufweist. Diese Kante entsteht, je nach Webtechnik, auf beiden oder auch nur auf einer Gewebeseite. Ein Richtungswechsel bei den Schussfäden ist für das Entstehen der Webkante verantwortlich. So lässt sich an der Webkante die Richtung des Fadenlaufs erkennen, denn die Fäden verlaufen immer parallel zur Webkante. Die steife Begrenzung im Stoffaußenbereich ist auch bekannt als
- Warenkante
- Webrand
- Salkante
- Salleiste
- Gewebeleiste
- Leiste
- Salband
Die Silbe „Sal“ geht auf das mittelhochdeutsche Wort „selp“ zurück und bedeutet „eigenes Ende.“ Neben ihrer anders gearteten Struktur, sind die Webkanten im Vergleich zum restlichen Gewebe deutlich steifer, dicker oder fester. Zum Teil werden die Webkanten bei verschiedenen Geweben zudem verklebt, sodass sich die Kante deutlich anders verhält als das restliche Gewebe. Deshalb ist es wichtig, die Warenkante nicht als Nahtzugabe zu verwenden, da dies den Fall der Textilien auf ungewünschte Art und Weise verändern könnte. Beim Tragen der Bekleidung könnte die Webkante aufgrund ihrer höheren Festigkeit scheuern.
Optionale Möglichkeiten der Weiterverarbeitung
Herstellungsbedingt können kleine Einstichlöcher an der Warenkante zu sehen sein, sodass sich die Webkante auf den ersten Blick nicht zur Weiterverarbeitung eignet. Sauber verarbeitete Webkanten ohne solche Löcher werden aber beispielsweise beim schottischen Kilt als Saumersatz genutzt. Diese Möglichkeit besteht bei Heimtextilien nach Maß, sodass die Warenkante zu einem ansprechenden Saum wird. Webkantenreste mit einer ausreichenden Breite können als formschönes DIY-Projekt zu folgenden Textilien verarbeitet werden:
- Röcke und Kleider
- Kissenbezüge
- Schutzhabe für die eigene Nähmaschine
- Taschen und Beutel
Am besten werden dafür überflüssige Webkanten gesammelt, die später zu einem attraktiven Patchwork-Look, zum Beispiel als Kissenhülle, verarbeitet werden können. Für diese Quilt-Näharbeit sollten neben der Webkante drei bis fünf Zentimeter Stoff abgeschnitten werden, damit sich die Gewebeleiste problemlos vernähen lässt.
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