Whipcord

Was ist Whipcord?

Whipcord (engl. whip= Peitsche ) ist die Bezeichnung für Cordsamt mit untypischen diagonalen Rippen, da für Cord normalerweise Längsrippen typisch sind, die in Abstand, Höhe und Breite variieren können. Alle Cordarten gehören zu den Samtstoffen.

Zu Cordstoffen aller Art

Herkunft

Cordsamt - auch Rippensamt oder Schnürlsamt genannt - wurde zunächst hauptsächlich in Manchester, einem der wichtigsten Zentren der englischen Textilindustrie, produziert. Das haltbare Gewebe eignete sich unter Anderem ideal für strapazierfähige Arbeitskleidung, die besonders von den Arbeitern der sich ausbreitenden industriellen Revolution sehr geschätzt wurde. Über die Jahrhunderte hinweg haben diverse Zünfte begonnen, ihre traditionelle Kleidung aus dem strapazierfähigen Gewebe herzustellen - zum Beispiel schwarzer Samtcord für die Holzberufe, brauner Cordsamt für das Arbeiten mit Stein und blauer Cordsamt für das Metallhandwerk.
Je nach Höhe und Breite der Rippen spricht man von Feincord (auf 10 cm Stoff mehr als 40 schmale, feine Rippen) beziehungsweise Breitcord oder Manchestercord (auf 10 cm Stoff zwischen 25 bis 40 grobe, breite Rippen). Darüber hinaus gibt es bei dem beliebten Stoff viele weitere Arten, beispielsweise der Fancycord, bei dem die Breite der Rippen variiert, der Babycord mit mindestens 50 schmalen, feinen Rippen, den Antikcord mit „gebrauchter“ Optik oder eben den schräg gerippten Whipcord.

Herstellung

Die charakteristischen Rippen, die für die Streifenoptik verantwortlich sind, entstehen beim Cordsamt durch eine spezielle Verkreuzung der Kett- und Schussfäden. Diese besondere Bindungsart wird Hohlschussbindung genannt. Dabei „überspringen“ bestimmte Schussfäden systematisch eine bestimmte Menge von Kettfäden. Es entstehen flach anliegende Fadenschlaufen, die, wenn sie zusammengezogen, aufgeschnitten und gebürstet werden, am Ende für den samtigen, leicht voluminösen Rippen-Flor verantwortlich sind.

Eigenschaften

Wie alle anderen Cordarten ist auch der Whipcord mit seiner samtigen Oberfläche in diagonaler Rippenoptik ein sehr vielseitiges und strapazierfähiges Gewebe, das dazu noch relativ schmutzunempfindlich ist. Es ist besonders der große Floranteil, der für die extreme Haltbarkeit des Gewebes verantwortlich ist, weil er die empfindlichen Verbindungsstellen zwischen Kett- und Schussfäden schützt. Allerdings kann es - besonders bei feineren, weicheren Cordgeweben - nach längerem Gebrauch zu Glanzstellen kommen.
Pflege und Waschtipps: Vor dem Waschen unbedingt die linke Seite nach außen kehren und möglichst nicht bügeln, da sonst unschöne Druck- und Glanzstellen entstehen können.

Verwendung

Cordstoffe, darunter auch Whipcord, zählen zu den unverwüstlichen Klassikern. Sie eignen sich ideal für Arbeitskleidung, aber ebenso für modische und sportliche Damen-, Herren- und Kinderbekleidung. Darüber hinaus werden sie auch gerne für rustikale Möbelbezüge verwendet.

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