Zwirnfrottier
Die Herstellung von Zwirnfrottier
Frottier generell erlangt seine offenmaschige und flauschige Struktur dadurch,
dass beim Weben nicht nur der übliche Kett- und Schussfaden verwebt werden,
sondern auch eine zusätzliche Florkette, was zur Schlingenbildung führt. Beim
Zwirnfrottier werden die Garne darüber hinaus vor dem Weben ineinander verdreht
(gezwirnt). Immer zwei gezwirnte Fäden ergeben einen Kettfaden, auch Polkette
genannt. Meist besteht dieses Textil aus Baumwolle. In einigen Fällen wird ein
kleinerer Anteil Polyester hinzugefügt. Um interessante optische Effekte zu
erreichen, kann als Besonderheit eine Jaquardeinwebung gewählt werden oder eine
reliefartige Hoch- oder Tiefenwebung. Außerdem lässt sich Zwirnfrottier sehr gut
färben und bedrucken.
Eigenschaften
Durch das Drehen wird Zwirnfrottier fester, griffiger und strapazierfähiger als der normale Frottier, ist aber nicht so voluminös, flauschig und weich. Die Frottierwirkung, also die Fähigkeit zur Wasseraufnahme, ist dafür höher. Die Fasern stehen aufrecht und das Gewebe fühlt sich auf der Haut angenehm und wärmend an.
Verwendung
Da Zwirnfrottier stabiler ist als der flauschige Walkfrottier, kommt er häufig dort zum Einsatz, wo die Beanspruchung sehr groß ist: In Hotels, Krankenhäusern, Pflege- und Seniorenheimen, Großküchen und anderen gewerblichen Einrichtungen. Nicht nur Hand- und Badetücher werden daraus hergestellt, sondern ebenso Saunatücher, Waschlappen, Badehandschuhe und Bademäntel. Zwirnfrottier verbindet die gute Wasseraufnahme des normalen Frottiers mit einer hohen Strapazierfähigkeit und ist für den Dauergebrauch gut geeignet.
Pflege
Er ist waschbar bei 60 und häufig auch 95 Grad, insbesondere bei Geweben im gewerblichen Einsatz. Das erste Waschen sollte jedoch sorgfältig und bei nicht ganz gefüllter Maschine erfolgen, da die Florkette leicht herausgezogen werden kann. Generell benötigt Frottier drei Wäschen um seine maximale Schlingenfestigkeit zu erreichen und nicht mehr einzulaufen. Wer ein neues Handtuch zum ersten Mal benutzt, wird feststellen, dass die Frottierwirkung noch nicht optimal ist - die Schlingen und damit die Oberfläche des Handtuchs müssen sich noch verfestigen. Ansonsten gibt ein Blick auf das Pflegeetikett Auskunft über die höchste Waschtemperatur und auch darüber, ob der Zwirnfrottier mit einem Weichspüler behandelt werden darf oder nicht. Trocknergeeignet und chlorecht ist er auf jeden Fall.