Zweiseitige Paspel mit Taschenbeutel
Hast du Schwierigkeiten mit Leisten- oder Paspeltaschen? So gelingt die Paspeltasche im Schnitt bei deinem nächsten Nähprojekt:
- Die Konstruktion der Tasche mit allen Schnittteilen in einem Bild aufzeichnen. Das ist später die Schablone für die Tasche. Damit können alle Ecken und Nahtenden mit einem Heftfaden gekennzeichnet werden.
- Wichtig: Beim Zeichnen ist zwischen der Nahtlinie und der Ansatzlinie zu unterscheiden. Vor allem bei dickeren Stoffen, wie im Beispielbild, kann es zu ungenauen Stellen kommen. Deshalb ist ein genaues Anzeichnen ein Muss.
- Die mittlere Linie wird die Schneidelinie. Bevor du einschneidest, solltest du dich vergewissern, dass alles andere stimmt, denn sonst hast du eventuell das Vorderteil einer hübschen Jacke zerschnitten.
- Außerdem musst du darauf achten, dass die Taschenbeutel unterschiedliche Größen haben. Der kurze Taschenbeutel liegt an der unteren Paspel und der größere Taschenbeutel an der oberen Paspel.
- Zuallererst kommt wie immer die Konstruktion.
- Nun konstruierst du deine Paspeltasche.
- Danach kannst du die einzelnen Teile kopieren und mit dem Zuschnitt beginnen.
- Die Paspeln liegen im schrägen Fadenlauf. Das ist wichtig, da sie sich sonst bei mehrmaligen Waschen nicht dehnen oder zusammenziehen können. Außerdem sind die Paspel-Schnittteile im Bruch. Wenn du im schrägen Fadenlauf und im Bruch zuschneidest, solltest du ein separates Stück der Ware falten. Ansonsten ist es schwierig einzuschätzen, wieviel Stoff benötigt wird.
- Wenn dir das zu umständlich ist, dann kannst du den Fadenlauf auch parallel zum Stoffbruch einzeichnen. Je nach Ware ist das ebenfalls möglich. Wenn du die Ware im parallelen Fadenlauf zuschneidest, dann besteht die Gefahr, dass die Paspel sich etwas zusammenzieht und somit unschöne Falten am Tascheneingriff entstehen.
- Nun der Zuschnitt: Schneide alle Teile wie gekennzeichnet im Fadenlauf zu und und bügle anschließend die Paspeln in den Bruch.
- Nun markierst du laut Schnittteil, auf dem die Tasche angebracht werden soll, die Anlegelinien der Paspeln und den Einschnitt für die Taschenöffnung.
- Sei dabei sehr akkurat, da jeder Millimeter einen großen Unterschied machen kann. Denn solltest du einmal unsauber arbeiten, so kannst du die Paspel zwar wieder auftrennen aber später wird der Tascheneingriff aufgeschnitten, dann kannst du nichts mehr daran ändern.
- Es kann verwirrend sein, dass du die Paspelteile verkehrt herum anlegen musst. Stell dir dabei immer vor, wie nach dem dem Wenden das fertige Teil aussehen soll. Es ist außerdem hilfreich, wenn du die Wendebewegung vor dem Annähen ein paar Mal imitierst.
- Verbinden: Achte darauf, dass beide Nähte (obere und untere Paspel) gleich lang sind. Wenn eine Naht länger ist als die andere, wird die Paspeltasche nicht rechteckig sondern trapezförmig.
- Nun die Einschnittecken an die Paspelteile annähen. Achte darauf, dass der Bruch beider Paspeln mittig aufeinander trifft.
- Stecke den hinteren Taschenbeutel schlüssig mit dem Paspelende und schließe diesen zusammen mit dem vorderen Taschenbeutel und den Paspelseiten.
- Wenn du eine Overlockmaschine zur Hand hast, kannst du noch die Ränder des Taschenbeutels versäubern. Dies ist aber kein Muss. Wenn du die Seiten doch etwas versäubert haben möchtest, aber keine Overlock hast, empfiehlt sich ein Zickzack-Stich, der direkt am Rand des Taschenbeutels verläuft.
- Je nach optischem Wunsch, kannst du die Paspeltasche ringsum nochmals absteppen. Achtung: Nicht den Taschenbeutel mit dieser Steppnaht versehentlich schließen!!
- Wenn du die Tasche abschließend kontrollierst, achte darauf, dass du sie von links bügelst. Somit vermeidest du bei den meisten Stoffen glänzende Druckstellen.
Tipp:
Wenn du dir das exakte Arbeiten mit beiden Paspelteilen nicht zutraust, kannst du auch das Maß der Paspel verdoppeln und eine Leistentasche daraus machen. Diese wird mit dem gleichen Prinzip genäht, allerdings nur einseitig.