Fluorcarbon
Fluorcarbone bezeichnen eine Stoffgruppe, die sich überwiegend aus perfluorierten Kohlenstoffketten zusammensetzt. In der Verarbeitung können Fluorcarbone mit anderen Stoffen kombiniert werden. Die wichtigste Eigenschaft dieses Stoffes ist sein wasserabweisender Charakter.
Fluorcarbon in der Textilindustrie
In der Textilindustrie ist Fluorcarbon vielseitig einsetzbar. Derivate aus Fluorcarbon werden unter anderem für die Imprägnierung von Papier, Stoffen und Leder genutzt. Mit Fluorcarbon beschichtete Textilien sind wasser- und ölabweisend. Um Textilien und Ausrüstungen für den Outdooreinsatz wasserfest zu machen kommen zumeist Copolymere aus Perfluoralkylacrylaten und Methacrylaten zum Einsatz. Auch hierbei handelt es sich um Derivate aus Fluorcarbon. Die Beschichtung mit Fluorcarbon lässt Feuchtigkeit auf der Textiloberfläche abperlen und verhindert, dass sie in den Stoff einzieht und diesen durchnässt.
Eigenschaften und die Herstellung von Fluorcarbon
Bei der Herstellung von Fluorcarbonen wird durch den Einsatz von Fluor ein Austausch der Wasserstoffatome in den Kohlenwasserstoffketten ausgelöst. Hierdurch wird die hydrophobe Eigenschaft des Stoffes erzeugt. Als Alternative zur Fluorierung, bei der Flourkohlenwasserstoffe (FKW) erzeugt werden, können in die Hauptketten der Kohlenwasserstoffverbindung kurze perfluorierte Elemente eingebaut werden. Auch auf diese Weise entsteht ein hydrophober Effekt ähnlich wie bei Fluorcarbonacrylaten oder bei Polyacrylaten.
Anwendungen von Fluorcarbon
Der hydrophobe Charakter von Fluorcarbonen sorgt für eine vielseitige Verwendbarkeit dieses Stoffs in der chemischen Industrie, in der Elektroindustrie und in der Textilindustrie. Auf der Basis von Fluorcarbon können beispielsweise besonders wirksame Metalllegierungen und Tenside hergestellt werden. Doch Fluorcarbon ist nicht nur wasserabweisend, sondern hält auch großer Hitze stand. Chemikalien- und Hitzebelastungen stellen für Fluorcarbon bis zu einer Gebrauchstemperatur von 250 Grad kein Problem dar. Darüber hinaus ist Fluorcarbon besonders gleitfähig, verfügt über eine niedrige Haftung auf nahezu allen Materialien und hat ausgezeichnete Isolierungseigenschaften. Gebrauchsgegenstände aller Art, die solch hohen Belastungen im Alltagsgebrauch standhalten müssen, werden vielfach mit Fluorcarbon beschichtet. Dies gilt unter anderem für chemische Apparaturen, Isolationen, Kabel, Drähte, Leitungen, Dichtungen, Schläuche, O-Ringe, Motoren und Kochgeschirr. Eine der weltweit bekanntesten Fluorcarbonverbindungen ist Teflon. Es handelt sich um einen Thermoplast, dessen Schmelzpunkt bei über 300 Grad liegt. Darüber hinaus ist Teflon chemisch kaum zersetzbar. Diese Eigenschaften ermöglichen vielfältige Anwendungsbereiche in Technik, Industrie und Haushalt. Teflonbeschichtungen von Pfannen und Herdplatten gehören mittlerweile fast zum Standard. Aus Fluorcarbon werden aber auch hochwertige Angelschnüre hergestellt. Dabei wird ausgenutzt, dass Fluorcarbon über den gleichen Brechungsindex wie Wasser verfügt und so für Fische unsichtbar ist. Auch für die Herstellung von Saiten für Musikinstrumente wird das robuste und widerstandsfähige Fluorcarbon genutzt.