Cupro

Cupro: Die faszinierende Welt der Kupferseide

 
Cupro wird auch als Kupferfaser oder Kupferseide bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine textile Faser, die aus Cellulosegeneraten besteht. Dabei weist Cupro ähnliche Eigenschaften wie Viskose auf. Cupro wird vor allem genutzt, um Futterstoffe aus diesen Fasern herzustellen. Dies ist vorwiegend auf die folgenden Eigenschaften von Cupro zurückzuführen:
 
·         atmungsaktiv
·         antistatisch
·         hygroskopisch
·         weicher, seidiger Griff
·         glatt
·         glänzend
 

Wie wird Cupro hergestellt?

 
Das sogenannte Cuoxam- oder Kupferoxid-Ammoniak-Verfahren kommt zum Einsatz, um Cupro herzustellen. Dazu wird der Zellstoff in eine ammoniakalische Lösung, in diesem Fall Tetraamminkupfer(II)-hydroxid, gegeben und darin aufgelöst. Durch die chemische Reaktion entsteht dann eine etwas zähe Lösung, die sich aus den folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
 
·         10 Prozent Cellulose
·         29 Prozent Ammoniak
·         4 Prozent Kupfer
 
Diese Flüssigkeit muss nun durch Spinndüsen gepresst werden. Am anderen Ende der Düsen befindet sich warmes Wasser. Dabei ist es wichtig, dass das Wasser möglichst schnell fließt, da das sogenannte Streckspinnverfahren nur dann funktioniert. Die Cellulose kann dann nämlich als ganz feiner Faden gewonnen werden. Zum Schluss müssen die Kupferionen noch entfernt werden. Dazu kommt ein Ionenaustauscher zum Einsatz. Am Ende werden die Fasern zudem ausgewaschen. Dazu nutzt man verdünnte Schwefelsäure.
 

Zur Geschichte der Herstellung von Cupro

 
Der eben näher beschriebene Prozess war schon 1857 bekannt, wenn auch in einer abgewandelten Form. 1890 wurde der Vorgang sogar von einem Franzosen patentiert. Die ersten Fäden dieser Art wurden dabei vor allem als Glühfäden genutzt. Es sollte noch bis 1899 dauern, bis Cupro auch in einer Qualität hergestellt werden konnte, welche das Material für die Textilindustrie interessant machte. In den kommenden Jahrzehnten war Cupro daher besonders häufig auf folgende Art und Weise im Einsatz:
 
·         als Futterstoff
·         bei Oberbekleidung
·         für Accessoires
 
Sowohl aus Umweltschutz- als auch aus Kostengründen ist Cupro heutzutage zumindest in Deutschland kaum mehr in Verwendung. Aufgrund der sehr ähnlichen Eigenschaften wird Viskose anstatt Cupro verwendet. Bei Stoffen, die aus dem Ausland importiert werden, kann Cupro aber immer noch ein wichtiger Bestandteil sein. In der Vergangenheit wurde Cuprophan sogar im Zusammenhang mit der Dialyse als Material für die benötigten Membranen eingesetzt. Auch das ist heute allerdings kaum mehr der Fall.
 
Eigenschaften von Cupro
Herkunft Kupfer-Ammoniak-Verfahren
Hersteller Asahi Kasei
Produktionskapazität (2020) ca. 17.000 t
Marktanteil (2021) 0,2 % der zellulosischen Chemiefasern
Vergleich mit Viskose Ähnliche Eigenschaften
Verwendung Futterstoffe, Damen- und Herrenoberbekleidung, Unterwäsche, Landestrachten
Besondere Eigenschaften Glatt, atmungsaktiv, hygroskopisch, nicht statisch aufladend, seidenähnlicher Glanz
Pflegehinweise Waschbar und bügelbar, jedoch nicht bügelfrei

Cupro FAQ

 

1. Was ist Cupro?

Cupro, auch als CUP abgekürzt, ist eine Cellulose-Regeneratfaser, die nach dem Kupfer-Ammoniak-Verfahren hergestellt wird. Früher als Kupferseide oder Kupferfaser bekannt, trägt sie auch den Markennamen Bemberg.
 

2. Wie erfolgte die Entdeckung und Entwicklung von Cupro?

Schon 1857 entdeckte der Zürcher Chemieprofessor Matthias Eduard Schweizer, dass sich Cellulose in einer Lösung von Kupfer(II)-hydroxid in Ammoniakwasser auflösen lässt. Die Entwicklung von Cupro als Textilfaser begann mit der Produktion von Kupfer-Kunstseidenfäden in Oberbruch bei Aachen im Jahr 1899.
 

3. Wer sind die Schlüsselfiguren in der Geschichte von Cupro?

Max Fremery, Johann Urban, und David Emil Bronnert gründeten im Jahr 1899 die Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG, die eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Kupferseide spielte. Die Technologie wurde auch an andere Unternehmen wie Seta Bemberg SA in Italien, American Bemberg Corporation in den USA und Asahi Bemberg in Japan übertragen.
 

4. Wie wurde Cupro zwischen 1950 und 1990 weiterentwickelt?

In dieser Zeit erlebte Cupro eine erhebliche Weiterentwicklung, die zu ihrer Weltmarktführerschaft beitrug. Die Welterzeugung an Kupferoxidammoniakfasern stieg von 8.000 t im Jahr 1927 auf 60.000 t im Jahr 1962.
 

5. Wer ist der aktuelle Hersteller von Cuprofasern?

Im Jahr 2020 ist Asahi Kasei der alleinige Hersteller von Cuprofasern mit einer beeindruckenden Produktionskapazität von etwa 17.000 t.
 

6. Wie wird Cupro hergestellt?

Cupro wird nach dem Kupferoxid-Ammoniak-Verfahren (Cuoxam-Verfahren) hergestellt. Linters werden in einer ammoniakalischen Lösung von Tetraamminkupfer(II)-hydroxid aufgelöst, und durch Spinndüsen in warmes Wasser gepresst, entsteht die feine Cellulose als Faden.
 

7. Welche Eigenschaften hat Cupro?

Die Eigenschaften von Cupro sind mit Viskose vergleichbar. Cuprofasern sind glatt, atmungsaktiv, hygroskopisch und laden sich nicht statisch auf. Die Feinheitsnassfestigkeit liegt im Bereich von Viskosefasern, und die Dehnungswerte variieren im konditionierten und nassen Zustand.
 

8. Wie wird Cupro verwendet?

Cuprofilamente werden zur Herstellung von Geweben und Maschenwaren verwendet, darunter hochwertige Damen- und Herrenoberbekleidung, Futterstoffe, Unterwäsche und Landestrachten. Die herausragenden Eigenschaften wie Hygroskopizität, antistatisches Verhalten, seidenähnlicher Glanz und gute Färbbarkeit machen es in der Textilindustrie beliebt.
 

9. Ist Cupro pflegeleicht?

Ja, Cupro kann gewaschen und gebügelt werden, ist jedoch nicht bügelfrei. Es ist wichtig, die Pflegehinweise zu beachten, um die Langlebigkeit der Textilien zu gewährleisten.
 
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