Reinleinen

Bild: Reines Leinen

Die Gewinnung des Leinens
Die Flachs- beziehungsweise Leinenfasern bilden Bündel, die bei der Ernte aus dem Boden gerissen (gerauft) werden, dann getrocknet und geröstet, was aber nicht durch Hitze geschieht, sondern durch Liegenlassen auf den Feldern. Das Wort Röste leitet sich von Rotte her, der Vorgang hat den Sinn, die Faserbündel vom umgebenden Gewebe zu lösen. Danach wird das Stroh gebrochen, zerkleinert, gehechelt und gereinigt, anschließend gesponnen und gewoben. Beim Reinleinen wird hier ausschließlich Leinenfaden verwendet, während beim Halbleinen auch Baumwolle zugemischt wird.

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Die Eigenschaften von Leinen
Die Faser ist gut spinnbar, glatt und wenig lufteinschließend, dadurch ist Leinen wenig schmutzanfällig, flusenfrei und bakteriozid, das heißt, Bakterien halten sich schlecht auf Leinen. Durch seine antistatischen Eigenschaften ist es gut Schmutz abweisend. Es nimmt sehr gut Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie ebenso gut wieder ab, wirkt daher trocken und kühlend. Daher werden Textilien aus Leinen gern für Sommerkleidung verwendet. Die Faser ist reißfest, damit strapazierfähig, ebenso stark und glänzend. Es muss nicht nachgestärkt werden. Die Elastizität hingegen ist schwach, es ist daher knitteranfällig, ebenso ist es wenig scheuerfest, soll nur im Schongang gewaschen, bei der Handwäsche nur gestaucht werden. Gegen Laugen, Waschmittel und Chemie ist es unempfindlich, es kann gekocht, soll aber nur feucht gebügelt werden, da es trockene Hitze schlecht verträgt. Ebenso soll Leinen nicht in den Wäschetrockner. Es kann gebleicht und gefärbt werden, geht aber dabei außer mit Indigo keine chemische Bindung ein, weshalb Leinenstoffe gern blau oder weiß verwendet werden.

Die Verwendung von Leinen
Traditionell setzt man Leinen als Textilien, Haus- und Bettwäsche ein. In jüngerer Zeit werden Dekorationsstoffe gern von Hand aus Leinen gewebt und sehr hochpreisig angeboten. Daneben findet es als Bucheinband schon lange Verwendung, ebenso für Taschen und Schuhe. Der Name Leinen kam aus der Verwendung als Leinwand für Maler. Neuerdings wird das Stroh in der Pferdehaltung als Einstreu eingesetzt, der holzige Teil des Flachsstängels hat eine zehnmal höhere Saugkraft als Stroh und eine viermal höhere als Holzspäne. Leinenfasern finden auch als technische Gewebe und Austauschstoff für Asbest Anwendung.

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