Waschseide

Die Raupe des Seidenspinners produziert neben dem begehrten hochwertigen langen Seidenfaden auch Fadenteile, die um den Kokon herum als filzige Halterung oder als äußerste unregelmäßige Schutzschicht angebracht sind. Diese Fadenteile eignen sich nicht zum Abhaspeln. Sie sind eigentlich die Abfälle bei der Seidengewinnung. Ihr Anteil beträgt jedoch etwa zwei Drittel der Seide am Kokon.

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Die Verarbeitung der Seidenabfälle

Dieses Rohmaterial ist auch zur Weiterverarbeitung geeignet. Nach einem intensiven Waschen und Abkochen ist es von Verunreinigungen befreiet. Das Reißen und mehrfache Kämmen erfolgt nach der Trocknung. Die Spinnereien erhalten dann die Seidenfasern in watteartigen Bändern. Durch anschließendes Vereinigen und erneutes Verziehen und Strecken entsteht ein glattes und leicht glänzendes Garn, welches zur Weiterverarbeitung zu Stoffen bereit ist. Es ist ein Seidengarn von minderer Qualität. Mit Baumwollgarnen gemeinsam verarbeitet entsteht ein leichter Stoff aus Baumwollkette und Seidenschuss. Dieser Stoff ist meistens auch waschbar. Der Name Waschseide bezieht sich allerdings nicht auf die Waschbarkeit des Stoffes. Dieser Name hat seinen Ursprung in der Sandwaschung des Seidenstoffes vor seiner weiteren Verarbeitung. Dabei verliert die Oberfläche ihren Glanz. Es entsteht eine weiche und samtige Oberfläche, die sich pfirsichgleich anfühlt.


Waschseide als festlicher Stoff und leichte Füllung

Aus der Waschseide entstehen besonders festliche Kleider und Blusen. Der Stoff ist angenehm leicht. Stoffe aus Waschseide kühlen bei Hitze und wärmen bei Kälte. Der Wascheffekt erzeugt die ganz besondere Wirkung der Kleidung aus Waschseide. Der hohe Tragekomfort der Waschseide ist auch der Grund, weswegen die traditionellen chinesischen Tai-Chi-Anzüge aus 100 Prozent Waschseide hergestellt sind. Durch das temperaturausgleichende Material ist eine gute Luftzirkulation gegeben. Die Anzüge sind leicht und strapazierfähig. Ihr weicher Fall lässt jede Bewegung ungehindert zu. Auch hochwertige T-Shirts und Polohemden gibt es aus Waschseide. Sie schmiegen sich angenehm um den Körper. Knitterarm und farbecht sind sie zu allen Anlässen tragbar. Eine weitere Verwendung findet die Waschseide bei der Herstellung von Bettdecken. Besonders die leichten Sommerdecken erhalten ihre angenehmen Eigenschaften durch die Anteile an Waschseide. Die Füllung der Sommerdecken besteht meistens aus 60 Prozent Waschseide und 40 Prozent Baumwolle. Der Handel bietet auch Decken mit einer Füllung aus 100 Prozent Seide an. Der Seidenanteil wird auch oft als Wildseide bezeichnet. Im Herstellungsverfahren ist die Seide ebenfalls mehrfach gezogen und gewaschen. Eine Füllung aus Waschseide ist besonders atmungsaktiv und garantiert eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme. Damit empfiehlt sie sich vorzugsweise für warme Sommernächte.

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