Velcorex
Saic Velcorex
Der französische Sportswearstoff-Spezialist Saic Velcorex vertrieb Cordsamt-und
andere Stoffe unter dem Namen „Velcorex“ bis im April 2010. Der Name „Velcorex“
entstand 1970 als Vertriebsname. Später wurde die ganze Firma Saic Velcorex
genannt. Die Wurzeln der Unternehmung gehen bis ins Jahr 1828 zurück. In den
dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts hat man sich dann auf das Weben von Cord
spezialisiert. Ab 1995 wurden Stretchvarianten für mehr Tragkomfort bei Hosen
eingeführt. Es entstand auch eine erste kleine Damenmodelinie. 1998 wurde eine
eigene Färbungs- und Konfektionierungsfabrik in Orangeburg, South Carolina, in
den USA in Betrieb genommen.
Der seidene, hochveredelte Stoff wurde von führenden, international tätigen
Modemarken für sportlich elegante Freizeitbekleidung genutzt. Cord wird
traditionell für sportlich-klassische Hosen und Herrenanzüge verwendet. Auch
Reiterhosen findet man gelegentlich in dieser Ausführung. Stilistisch lässt sich
der Stoff farblich und vor allem unter Verwendung unterschiedlich breiter Rippen
variieren. Auch in der Stoffdicke findet man unterschiedliche Ausführungen. Das
Material bietet sehr guten Tragekomfort im Winter sowie während der
Übergangszeit im Frühjahr und Herbst.
Im Frühjahr 2010 konnte das Unternehmen, nach mehrmaligem Besitzerwechsel in den
Jahren zuvor, wegen fehlender finanzieller Mittel zur Rohwarenbeschaffung,
seinen Lieferverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Das Handelsgericht im
elsässischen Mulhouse hat dann die sofortige Liquidation des Unternehmens
angeordnet. Den zuletzt 134 Beschäftigten drohte die Kündigung.
Neustart mit neuem Besitzer
Die elsässische Seidenweberei Philea hat die Cordsamtproduktion aus der
Konkursmasse der Saic Velcorex erworben und zunächst mit 50 Beschäftigten einen
Neustart in St. Amarin gewagt. Die 1998 gegründete Philea konzentriert sich auf
die Herstellung und Vertrieb hochwertiger Textilien aus vorwiegend französischer
und deutscher Produktion. Die hauptsächliche Zielgruppe für die Produkte der
Velcorex Produktion soll femininer werden, nachdem man traditionell vor allem
eher Männer angesprochen hat. Erste Neukollektionen wurden im Herbst 2010 in
München und New York präsentiert.