Polyamid (PA)
Entwickelt wurden Polyamid-Fasern ursprünglich in den USA. Im Jahr 1940 kam es
in den Vereinigten Staaten zum ersten Verkauf von Nylon-Strümpfen. In
Deutschland erhielt das Polyamid in der Textilherstellung den Namen Perlon.
Von Polyamid gehen nach derzeitigem Kenntnisstand keine gesundheitlichen
Gefahren aus. Gekennzeichnet wird die Polyamid-Faser auch durch das Kürzel
´PA´.
Eigenschaften - Vor- und Nachteile von Polyamid
Die Verwendung von Polyamid-Fasern bringt verschiedene Vorteile mit sich.
Diese liegen unter anderem darin, dass die Fasern eine hohe
Formbeständigkeit aufweisen und relativ reißfest sind. Des Weiteren zeigen
die Fasern in der Regel eine ausgeprägte Langlebigkeit und sind wenig
empfindlich gegenüber Scheuerbeanspruchungen (dies ist der Fall sowohl in
trockenem als auch in nassem Zustand). Polyamid-Fasern zeichnen sich aus
durch ihre hohe Elastizität und ihre unkomplizierte Waschbarkeit. Nach dem
Waschen benötigen die Fasern außerdem nur wenig Zeit, um zu trocknen.
Polyamid-Fasern sind einlaufsicher und zeigen eine geringe Knitterneigung.
Nicht zuletzt haben Polyamid-Fasern ein sehr geringes Gewicht.
Nachteile des Polyamids sind unter anderem darin zu sehen, dass Polyamid
zwar relativ unempfindlich gegenüber Alkalien ist, aber sehr stark auf
Säuren reagiert. Die Polyamid-Faser zeigt eine Tendenz zum Vergilben und ist
sehr gering lichtbeständig. Außerdem weist Polyamid eine hohe
elektrostatische Aufladung auf und kann nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen.
Und auch die Wärmehaltung von Polyamid ist relativ gering.
Herstellung
Um Polyamid-Fasern herzustellen, bedarf es zunächst Granulaten, die unter
Zugabe von Flüssigkeit oder Hitze in eine Spinnmasse übergehen. Diese
Spinnmasse wird im Anschluss durch Spinndüsen geleitet.
Eigenschaften der späteren Polyamid-Faser können unter anderem dadurch
modifiziert werden, dass der Spinnmasse verschiedene Zusätze beigefügt
werden oder bestimmte Spinndüsen ausgewählt werden. Das gesamte Verfahren
zur Herstellung der Chemiefaser wird auch als
Schmelzspinnverfahren bezeichnet. Die schließlich entstehenden Polyamid-Fasern können so zum Beispiel
wahlweise matt oder glänzend bzw. gekräuselt oder glatt sein.
Anwendung
In der Textilherstellung wird die synthetische Polyamid-Faser in Reinform oder auch in Mischungen mit Wolle verwendet. Bevorzugt eingesetzt wird Polyamid unter anderem in der Herstellung von Miederwaren, von Sport- und von Badebekleidung. Besonders häufig findet sich die Polyamid-Faser in Feinstrümpfen und Feinstrumpfhosen. Aber auch Nähfäden oder Regenschirmstoffe werden oft aus Polyamid gefertigt. Neben ihrem Einsatz im textilen Bereich wird die Faser auch im technischen Bereich eingesetzt.