Nähen

Wenn Stoffe mit Hilfe einer Naht verbunden werden, dann spricht man vom Nähen. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Handwerkstätigkeiten überhaupt, die schon sehr früh in der Geschichte des Menschen von Bedeutung war. Inzwischen ist eine Vielzahl von manuellen sowie industriellen als auch maschinellen Nähverfahren im Einsatz. Auch die DIN 61400 Norm definiert den Vorgang des Nähens näher. Dabei geht es um Fäden (ein oder mehr Fäden), die mehrere Male das Nähgut durchdringen, wobei die Fäden sowohl mit dem Nähgut sowie auch mit den anderen Fäden verschlungen werden können. Auch wenn das Tufting sowie die Kettenwirktechnik auf einem ähnlichen Prinzip basieren, handelt es sich hierbei nicht um eine Form des Nähens. Mittels des Nähens können unter anderem die folgenden zweidimensionalen Werkstoffe miteinander verbunden werden:
 
·         Folien
·         Bleche
·         Gewebe
·         Pappen
·         Leder
·         Papiere
 
Das Nähverfahren spielt allerdings nicht nur in der Textilindustrie eine wichtige Rolle. Denn auch in der Medizin werden Wunden genäht, damit diese besser heilen können. Kleb- und Schweißnähte, bei denen es sich also um Stoffverbindungen ohne jegliche Fäden handelt, sind hingegen nur im übertragenen Sinn als Nähte zu bezeichnen.
 
Verschiedene Nahtformen in der Übersicht
 
Wie bereits angesprochen, können verschiedene Nahtformen beim Nähen zum Einsatz kommen. Anbei einige Beispiele dazu:
 
·         Wiener Naht – bei Jacken und Blusen
·         Überlappen – besonders haltbar, gerade im Vergleich zur Stoß-an-Stoß-Nahtform
·         Stoß-an-Stop
·         Saum – bei Textilien
·         Biese – bei Kleidung
·         Grochet – bei Damenjacken, Sakkos und Mänteln
·         Salzburger Teller – bei Lederhosen
 

Unterschiedliche Nahtarten im Überblick

 
Abhängig davon, ob per Hand oder mit der Maschine genäht wird, ist außerdem zwischen den folgenden Nahtarten zu unterscheiden:
 
·         Pikierstich
·         Sicherheitsnaht
·         Punktstich
·         Plattstich
·         Blindstich
·         Hexenstich
·         Saumstich
·         Schlingstich
·         Paspelnaht
·         Rückstich
·         Sattlerstich
·         Überdecknaht
·         Zickzack-Naht
·         Verzugsnaht
·         Überwendlichstich
·         Kappnaht
·         Französische Naht
·         Holsaumstich
·         Staffierstich
·         Steppstich
·         Stopfstich
·         Kreuzstich
·         Spiegelnaht
·         Knopflochstich
·         Knotenstich
·         Ketteln
·         Spanntisch
·         Kettenstich
·         Leiterstich
·         Leinenstich
 
Als spezielle Ledernähte sind außerdem die polnische Naht, die Auftrittsnaht, die Stoßnaht, die polnische Zackennaht und die Verdichtungsnaht bekannt.
 

Nähen im Bereich der Medizin

 
Auch im medizinischen Bereich spricht man vom Nähen, welches hier zum Zweck der Gewebevereinigung ebenfalls mittels Faden und Nadel zum Einsatz kommt. Dabei werden die Fadenenden immer verknotet. Um dafür zu sorgen, dass eine Wunde schnell sowie möglichst komplikationslos verheilen kann, ist das Nähen demnach unerlässlich. Damit es zu keinen unnötigen Spannungen zwischen den verschiedenen Wundschichten kommt, kommen außerdem auch im Bereich der Medizin verschiedene Nahttechniken zum Einsatz. Es werden außerdem sowohl dicke als auch dünne und resorbierbare sowie auch nicht-resorbierbare Fäden genutzt. Außerdem können pseudomonofile, monofile oder geflochtene Fäden zum Nähen von Wunden verwendet werden.
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