Melange
Herstellung von Melangegarnen
Melange ist ein hochwertiges, mehrfarbiges Kammgarn. Die Fasern eines Kammgarns werden vor dem Spinnen durch Kämmen des Rohstoffes aufwendig gereinigt. Kleinere Fasern, Fremdfasern und Fremdpartikel werden durch intensives und mehrfaches Kämmen aus dem Rohstoff entfernt. Danach werden die Fasern vorgestreckt und häufig nachgekämmt. Durch diesen Prozess werden die gleichmäßig langen Fasern parallel ausgerichtet und bilden den sogenannten Kammzug, der dann zu dem eigentlichen Garn gesponnen wird.
Bei einen Melangegarn sind diese Fasern unifarben. Durch das Spinnen mehrerer verschiedenfarbiger Fasern wird ein mehrfarbiges Garn produziert.
Eine andere Möglichkeit, ein solches mehrfarbiges Garn zu produzieren, bietet die Immunisierung einer Faser gegen eine bestimmte Färbung. Bei der anschließenden Färbung nimmt nur ein Teil aller Fasern diese Farbe auf und es entsteht ein zweifarbiges oder mehrfarbiges Garn.
In einem anderen Verfahren wird der Kammzug mehrfarbig bedruckt. Das danach gesponnene Garn ist streng genommen kein Melangegarn, da bei der Farbmelange die Kammzüge uni bleiben und erst nach dem Mischen verschiedener Fasern die Mehrfarbigkeit entsteht. Durch das Verfahren, bei dem die Kammzüge bunt bedruckt werden, entsteht Vigoureuxgarn. Aus diesem bunten Garn werden allerdings Stoffe gewoben, die ebenfalls als Melange bezeichnet werden.
In einigen textilen Definitionen wird die Kombination verschiedener Faserrohstoffe in einem Garn ebenfalls als Melange bezeichnet.
Verwendung von Melangegarnen
Ein Beispiel für ein Melangegarn ist Jaspé. Dieses Fantasiegarn entsteht durch das Spinnen zwei unterschiedlich gefärbter Vorgarne.
Unterschiedliche Melangegarne können auch zu mehrfarbigen Zwirnen verarbeitet werden. Das führt zu den sogenannten Effekt- oder Fantasiezwirnen.
Die Stoffe, die mit diesen Garnen gewoben werden, wirken häufig zart mehrfarbig oder fast unifarben. Dieser Effekt ist abhängig von der Unterschiedlichkeit und der Zahl der verwendeten Farben.
Marengo ist ein Streichgarn aus schwarzer Wolle mit einem kleineren Anteil weißer Fasern. Das Gewebe, das in einer Leinwand- oder Köperbindung gewoben wird, hat einen dunklen Farbton, auf dem sich die weißen Anteile der Fasern meist als kleine Punkte abheben.