Gewebe

Der Begriff „Gewebe“ bezeichnet ein Erzeugnis aus der Weberei, welches entweder von Hand oder aber maschinell erstellt wurde. Als Oberbegriff umfasst es eine große Anzahl unterschiedlicher Gewebetypen, die sich sowohl in ihrer Herstellung als auch dem Endprodukt stark voneinander differenzieren. Als Gewebe werden beispielsweise Tücher, Plüsch, Samt, Frottee oder auch Velours bezeichnet. Die Voraussetzungen, um ein textiles Gebilde ein Gewebe nennen zu können, ist wie folgt definiert: Das Flächengebilde muss mindestens aus zwei (nahezu) rechtwinklig verkreuzten Fadensystemen bestehen.
 
Der Aufbau eines Gewebes
Demnach besteht ein Gewebe aus mindestens zwei Fadensystemen mit unterschiedlicher Richtung. Diejenigen in Längsrichtung werden auch als Kettfäden oder Kette bezeichnet, jene in Querrichtung heißen Schussfäden. Verbunden werden diese Fäden anschließend durch die Fadenverkreuzung, wobei sie in einem vorgegebenen Rhythmus abwechselnd über- und untereinander gelegt werden. Je enger die zwei Fadensysteme verwebt werden, desto einheitlicher ist schlussendlich das Erscheinungsbild der Textilien.
 
Welche Arten von Gewebe gibt es?
Der Oberbegriff „Gewebe“ bezeichnet sowohl schmale Gurte oder Bänder als auch breite Textilien für die Bekleidungsindustrie oder gar 20 Meter breite Segelstoffe. Hinzu kommen Leinen, bunte Gewebe mit Farbeffekten, dichte Brokatstoffe, elastische Stretch-Stoffe mit Gummifäden oder selbst Glasfasermatten. Je nach Webstuhl, Herstellungsart, Faserdichte und verwendeten Fäden, ergeben sich so die unterschiedlichsten Endprodukte für verschiedene Einsatzbereiche, von der Textilindustrie bis zur Segelwerft.
 
Die Herstellung von Gewebe
Schon vor vielen hundert Jahren nutzten die Menschen Webstühle, um ein Gewebe herzustellen. Noch heute werden häufig die einfachen Handwebstühle verwendet, gleichzeitig wächst aber auch der Anteil hoch technologischer Webautomaten, welche die aufwändige Handarbeit ablösen und die damit einhergehenden hohen Produktionskosten senken sollen. Für die unterschiedlichen Endprodukte gibt es zudem teilweise spezielle Webstühle, wie die Tuch- oder Schaftmaschinenwebstühle. Möglich ist mittlerweile zudem die Herstellung von dreidimensionalen Gebilden, den sogenannten Florgeweben. Hierbei wird ein drittes Fadensystem in das Grundgewebe integriert und ergibt eine senkrechte Schlinge, welche anschließend zur Herstellung von Samt- oder Veloursstoffen aufgeschnitten wird.
 
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