Leinen

Bei Leinen handelt es sich um eine Naturfaser, die aus dem Stängelbast der Flachspflanze gewonnen wird. Dabei wird die Flachspflanze auch als Lein bezeichnet, wovon sich der Name dieser Naturfaser also entsprechend ableitet. Im Übrigen wird zwischen Voll- und Halbleinen unterschieden. Während Vollleinen zu 100 Prozent aus Lein bestehen, werden Halbleinen mit einer Kette aus reinen Baumwollgarnen erzeugt. Nur der Schuss wird dann aus Leinengarnen gearbeitet, sodass es sich bei Halbleinen entsprechend um ein Mischgewebe mit mindestens 40 Prozent Leinenanteil handelt.
 
Die verschiedenen Verwendungsarten von Leinen
Vor allem Gewebe aus Halbleinen kommen sowohl bei Tisch- als auch für Bettwäsche häufig zum Einsatz. Leinen werden darüber hinaus auch als Deko- und Möbelstoff verwendet und sind im Bereich der Damen- sowie der Herrenoberbekleidung zu finden. Leinenhosen sind dabei sehr beliebt. Vor allem die handgewebten, höherpreisigen Varianten dieses Stoffs werden bei edler Markenkleidung oder maßgeschneiderten Heimtextilien stark nachgefragt. Früher wurden Leinenstoffe auch zum Bespannen von Leinwänden in der Malerei verwendet, wodurch die Leinwand ihren Namen bekam. Heute werden Leinwände allerdings meist nicht mehr aus Leinen gefertigt. Leinenstroh wird außerdem im Bereich der Pferdehaltung als Einstreu eingesetzt. Im Vergleich zu herkömmlichem Stroh verfügt es nämlich über eine zehnmal höhere Saugkraft.
 
Informationen zur Leinenweberei
Leinen werden mittels der sogenannten Leinenweberei aus dem Lein hergestellt. Dabei handelt es sich bei diesem Textilgewebe um einen der ältesten Industriezweige überhaupt. Schon im Mittelalter wurde Flachs nicht nur selbst angebaut, sondern auch zu Leinen versponnen. Im Mittelalter wurden sogar Satteldecken oder Waffenröcke aus Leinen hergestellt. Bereits um 1500 hatten sich erste Leinenweberzünfte gebildet, die ihr Handwerk auf seinem sehr hohen Niveau betrieben. Vor allem in ländlichen Regionen war die Leinenweberei damals stark verbreitet. Inzwischen werden Leinen hauptsächlich in Billiglohnländern hergestellt. Da immer mehr Trachten aus Leinen gefertigt werden, ist die Nachfrage nach dieser Naturfaser mittlerweile wieder merklich angestiegen. Neue Verfahren haben zudem dafür gesorgt, dass Leinen heutzutage weitaus weniger kratzig und viel seidiger sind. Qualitativ ansprechende, teure Leinen aus kleinen Produktionen sind auch als Bauernleinen bekannt.
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