Weben
Neben der Stein- und Holzbearbeitung handelt es sich beim Weben um eines der ältesten Handwerke. Dabei bezeichnet das Weben ein Verfahren zur Herstellung von Textilien. Bei dieser Technik werden der Schussfaden und Kettfaden rechtwinklig miteinander verkreuzt. Während die Kettfäden den Träger darstellen, werden nach und nach Schussfäden eingezogen, sodass am Ende ein Gewebe entsteht. Sowohl Tuche, welche umgangssprachlich auch als Stoff bezeichnet werden, als auch Teppiche oder Tapeten werden gewebt. Während beim Weben zwei Fadensysteme zum Einsatz kommen, wird bei den folgenden textilen Techniken nur mit einem Faden gearbeitet:
- Klöppeln
- Häkeln
- Stricken
Ebenso ist das Weben von der Technik des Flechtens zu differenzieren, denn beim Flechten kreuzen sich die Fäden diagonal und nicht rechtwinklig. Beim Weben dient ein Webstuhl als Vorrichtung zur Gewebeherstellung. Zunächst kam früher ein Handwebstuhl zum Einsatz, der jedoch zunehmend automatisiert wurde. Schließlich wurde der Webstuhl durch moderne Webmaschinen ersetzt, sodass der überwiegende Teil der globalen Gewebeproduktion heutzutage maschinell gefertigt wird.
Die Geschichte des Webens
Die Geschichte des Webens begann bereits sehr früh, da die Weberei schon vor mehr als 32.000 Jahren existierte, während es die Töpferei zu diesem Zeitpunkt zum Beispiel noch nicht gab. Schon im alten Ägypten konnten Gewebereste in Funden aus diversen Grabkammern nachgewiesen werden. Gewichtswebstühle sind bereits ab der Zeit des Neolithikums bekannt. Diese kamen bis zum Mittelalter zum Einsatz. Kurz darauf war es vor allem die Webkunst aus dem Orient, welche die Weltmärkte beherrschte, was heute zumindest noch bei hochwertigen Teppichen gilt.
Handweben damals und heute
In Europa setzen sich Weberzünfte ebenfalls immer mehr durch. Allein die Augsburger Weberzunft hatte Mitte des 15. Jahrhunderts mehr als 700 Mitglieder. Heute stellt das Handweben vornehmlich ein Kunsthandwerk dar, welches nicht flächendeckend zur Textilproduktion praktiziert wird. In der Ergotherapie kommt das Handweben allerdings noch als Therapieform zum Einsatz. Dabei werden sowohl Webstühle als auch Tischwebrahmen speziell für diese Zwecke verwendet.
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