Tüll

Bei Tüll handelt es sich um einen netzartigen Stoff. Das Gewebe ist bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Der Name des Gewebes leitet sich von einer Stadt in Frankreich, die Tulle heißt, ab. Dieser Ort war für seine Tüllproduktion besonders bekannt.
 
Wie wird Tüll gefertigt?
Die netzartige Struktur des Stoffes ist auf seine spezielle Webart zurückzuführen. Dabei ist es so, dass zwei Kettfäden, die eng beisammen liegen, nach je einem Einschuss verdreht werden. Somit können die Schussfäden nicht komplett aneinander anschlagen. Denn die Kettfäden kreuzen sich unmittelbar zwischen den Schussfäden. Hierbei können die Kettfäden in verschiedene Richtungen gedreht werden, sodass eine jeweils unterschiedliche Webstruktur entsteht – entweder sie werden immer in die gleiche Richtung oder erst nach links und dann nach rechts usw. gedreht.
 
Verschiedene Arten von Tüll
Zur Herstellung von Tüll können Garne mit unterschiedlichen Feinheiten verwendet werden, was dazu führt, dass sich das Gewebe jeweils verschieden anfühlt. Folgende Verarbeitungsarten sind dabei denkbar:
  • einfach und glatt
  • gestreift
  • gemustert
  • broschiert in Seide
  • Blumenbestickung auf weißem/ schwarzem Grund
Hauptsächlich werden Tüllgewebe aus Seide, Baumwolle, Polyamid oder Polyester gearbeitet. Somit ergibt sich eine unterschiedlich hohe Festigkeit des Stoffs. Während der Stoff sich grundsätzlich dehnen lässt, was auf die netzartige Verarbeitung zurückzuführen ist, kann Tüll auch mit Elasthan hergestellt werden und erhält somit eine entsprechend höhere Elastizität.
 
Wo kommt Tüll zum Einsatz? 
Da es sich bei Tüll um einen halbdurchsichtigen Stoff handelt, kommt das Gewebe zum Beispiel bei Gardinen oder edler Damenunterwäsche zum Einsatz. Auch für die Herstellung von Faschingskostümen hat sich Tüll als beliebter Stoff herausgestellt. Folgende Verwendungsarten sind ebenfalls gängig:
  • Dekorationstextilien
  • Bänder und Spitzen
  • Bekleidung
  • Abendmode und Hochzeitsbekleidung
  • Perücken
  • Feine Lautsprechernetze
Nicht nur in den 80er Jahren war der Stoff, der auch heute noch vielfältig im Einsatz ist, also sehr beliebt.
 
Hinweise zur Verarbeitung von Tüll
Tüllgewebe fransen im Normalfall nicht aus und müssen daher nicht versäubert werden. Dennoch ist ein Zickzackstich zum Versäumen der Nahtzugaben ratsam. Für einen hübschen Randabschluss kann ein Schrägband genutzt werden. Die Stärke der Nadel hängt dabei von der Tüllstärke ab. Besonders feiner Tüll sollte nur mit einer sehr feinen Nadeln verarbeitet werden. Die Stichlänge richtet sich ebenfalls nach der Feinheit des Tülls.
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