Crêpe de Chine
Was ist Crepe de Chine?
Bei der Verarbeitung von Seide entstehen durch unterschiedliche Webverfahren verschiedene Seidenqualitäten. Crêpe de Chine ist ein Seidengewebe, für das ein Kreppzwirn aus Seide in einem speziellen Webverfahren verarbeitet wird. Charakteristisch für die Gewebeart „Crêpe“ ist eine raue bzw. körnige Oberfläche.
„Crêpe“ oder Krepp – ein körniges Gewebe
Das aus dem französischen stammende Wort „Crêpe“ wird in deutschen Sprache mit „Krepp“ übersetzt. Als „Krepp“ wird ein Gewebe bezeichnet, dessen Oberfläche kraus oder körnig ist. Wird beim Weben ein Faden unregelmäßig verflochten oder werden stark überdrehte Garne verwendet, die sich beim Waschen und Ausrüsten kringeln, entstehen solche Oberflächen. Krepp wird unterschieden in Garnkrepp, Bindungskrepp und Ausrüstungskrepp, wobei Garnkrepp zu den echten Kreppen und Bindungskrepp, sowie Ausrüstungskrepp zu den unechten Kreppen gehören. Crêpe de Chine zählt zu den Garnkreppen und damit zu den echten Kreppen.
Herstellung von Crêpe de Chine
Crêpe de Chine wird aus überdrehten Seidenfäden gewebt. Zunächst einmal besteht jedes Gewebe aus Fäden. Um Crêpe de Chine herzustellen, werden Seidenkreppgarne benötigt, aus denen der Stoff gewebt wird. Kreppgarne bestehen, wie oben erwähnt, aus überdrehten Garnen, die durch das Zwirnen entstehen. Durch die überdrehten Garne ist die Oberfläche der Gewebe unruhig und fein strukturiert. Die Stoffe sind fließend, fassen sich aber etwas rau an.
Durch das Zwirnen werden Garne veredelt. Dies geschieht durch das Zusammendrehen von zwei oder mehreren Einzelfäden, wodurch ein Zwirnfaden entsteht oder es werden mehrere Zwirne zusammengedreht. Das einfache Garn wird in der Regel rechts gedreht (Z-Drehung), während Zwirne linksherum gedreht (S-Drehung) werden. Kreppzwirne, aus denen Crêpe de Chine gewebt wird, sind glatte Zwirne, die aufgrund überhöhter Drehung bei der Verarbeitung eine körnige Oberfläche bewirken. Werden Fäden unterschiedlicher Zwirnung verwebt, also mit rechter und linker Drehung, entsteht ein Kreppeffekt mit feinen Streifen in Querrichtung. Der so entstehende Garnkrepp wird wiederum unterteilt in Vollkrepp, Halbkrepp und Spannungskrepp, was von der Art des Webens abhängig ist.
Crêpe de Chine wird im „Schuss“ gewebt und gehört zu den Halbkreppen. Halbkreppe sind dadurch charakterisiert, dass das Gewebe nur in einem Fadensystem entsteht, entweder mit Kettfäden oder mit Schussfäden. Die Kettfäden sind die Fäden, die im Webstuhl in Längsrichtung aufgespannt sind. Die Schussfäden liegen quer zu den Kettfäden und werden als Schuss bezeichnet, da der Schussfaden von dem sogenannten „Schützen“ durch das Webfach getrieben, bzw. "geschossen" wird. Kreppfäden werden im Schuss verwebt, wie beim Crêpe de Chine.