Jeans
Die Herstellung von Jeansstoff
Das Wort Jeans leitet sich aus dem englischen jean ab, das geköperter Baumwollstoff bedeutet. Das weist auf die besondere Eigenschaft von Jeansstoff hin. Geköperte Stoffe werden schräg gewebt. Der Grat kann dabei von oben links nach unten rechts verlaufen (S-Grat-Köper) oder von unten links nach oben rechts (Z-Grat-Köper). Daneben können in Köpergeweben die Schuss- oder die Kettfäden überwiegen, das bekannteste Köpergewebe, der Jeansstoff Denim, ist ein Kettköper. Die Kette ist hierbei blau, der Schuss ist weiß.
Denim wird so gewoben, dass oben die blauere Seite ist. Das verleiht dem Jeansstoff sein typisches Aussehen. Der Ursprung des Stoffes liegt um 1600 in der französischen Stadt Nimes, der Stoff wurde Serge de Nimes genannt, woraus sich der Begriff Denim ableitet. Der robuste Stoff, als Arbeitskleidung getragen, war in Europa schon lange verbreitet, als ihn genuesische Einwanderer im 18./19. Jahrhundert in die USA brachten, wo durch Anglizierung aus dem italienischen Städtenamen Genua, übertragen ins französische Gênes schließlich das Wort Jeans wurde. Der in Franken geborene Levi Strauss wanderte 1847 in San Francisco ein und fertigte aus dem längst bekannten Stoff Goldgräberhosen, die Jeans aus dem Gewebe aus Nimes, die Serge de Nîmes, die noch heute als Denim-Jeans ein großer Hit sind.
Die Entwicklung zum heutigen Jeansstoff
Die Grundlage des Gewebes ist wie erwähnt historisch. Levi Strauss verwendete zunächst braunes Segeltuch für die Goldgräberhosen. Der Schneider Jacob Davis kam auf die Idee mit den Nieten und tat sich mit Levi Strauss zusammen, um ein Patent einzureichen - ihm selbst fehlte das Geld dafür. Wenig später verwendete Strauss blauen Denim-Stoff, die Jeans als Kleidungsstück in ihrer klassischen Form war geboren. Die Färbung der Baumwolle des Denim-Stoffes erfolgte mit Indigo, genietet wurden die Hosen zur Verstärkung, die Nähte waren als Reminiszenz an das ursprünglich braune Segeltuch orangefarben. Durch die Indigofärbung kam um 1920 der Begriff Blue Jeans auf, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zum Kultobjekt, Protestsymbol und Fashion mit Sex-Appeal entwickelte. Der Modeartikel Jeans darf nicht mit dem geköperten Stoff verwechselt werden, dieser wiederum nicht mit einzelnen Schnitten von Jeans, nicht einmal mit der Idee der Nieten. Unter dem Branding Jeans werden längst auch Leder- und Kunstlederhosen angeboten. Echter Jeansstoff ist jedoch ausschließlich Baumwollstoff, geköpert gewebt, mit überwiegendem Kettfaden und idealerweise indigoblau gefärbt.
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten
Jeansstoff ist bei Damen und Herren gleichermaßen sehr beliebt und kann vielfältig eingesetzt werden. Neben der Jeanshose werden z. B. modische Blusen, Jumpsuits, Jacken oder ausgefallene Taschen aus dem beliebten Material hergestellt. Außer dem typischen Blau, gibt es die Hosen heutzutage in nahezu jeder Farbe zu kaufen. Beliebt sind auch Destroyed-Effekte. Accessoires wie Haarbänder oder Gürtel aus Jeansstoff runden den individuellen Look ab. In den Shops hat man dann die berühmte Qual der Wahl.
Jeans-Schnitte für Damen und Herren
Für Damen und Herren gibt es eine riesige Auswahl an Passformen. In der langjährigen Geschichte wurden viele Schnittformen entwickelt. Ob körperbetont oder weit ausgestellt, Low-Waist oder Mid-Waist - hier ist für jeden Geschmack die richtige Jeanshose dabei. Neben der geraden Jeans gibt es z.B. Bootcut, Taillen Hosen, Baggy-Pants oder Skinny Jeans. Reiner Jeansstoff ist sehr unelastisch. Er gewinnt jedoch an Elastizität, wenn dem Gewebe z.B. Elasthan beigefügt wird und sich der Stretch-Anteil dadurch erhöht.
Tipp: Oftmals können Jeansstoffe abfärben. Mit einer neuen blauen Jeans sollte man deshalb lieber nicht auf einer hellen Couch oder hellen Stühlen sitzen. Durch häufiges Waschen wird die Farbe aber nicht mehr so stark abgehen.