Pelzimitationen
In der Mode sind Pelzimitationen nicht wegzudenken. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten zwei französische Erfinder eine Methode zur Herstellung von künstlichem Pelzwerk. Obwohl die ersten Ergebnisse aus Naturhaaren noch nicht überzeugten, arbeiteten verschiedene Entwickler weiter an der Herstellung von künstlichen Pelzen. Mit dem Einsatz synthetischer Materialien ergaben sich völlig neue Möglichkeiten. Seit den 50er Jahren fanden solche künstlichen Pelzimitate vermehrt Einzug in die Modegestaltung, wenn auch lange Zeit mit dem Image der Minderwertigkeit behaftet. Heute sind die Web- oder Kunstpelze so perfekt gefertigt, dass sie kaum noch von echten Pelzen zu unterscheiden sind. Die führenden Webpelzhersteller Europas liefern ihre Produkte erfolgreich in die ganze Welt.
Komplexe Webmaschinen zur industriellen Herstellung
Die Pelzimitationen gehören zu den Faserverbundstoffen. Sie
werden auf speziellen Webmaschinen mit Zusatzeinrichtungen
aus zwei unterschiedlichen Garnen hergestellt. Das Grundgarn
ist vorwiegend ein stark verzwirntes Baumwollgarn. Für das
Florgarn mit seinen verzwirnten Florfäden hat sich das
synthetische Polyacrylnitrit bewährt. Das Einfärben dieser
künftigen Pelzhaare erfolgt vor der Weiterverarbeitung.
Spezialeinrichtungen der Webmaschinen bringen die Florfäden
auf die Sichtseite des Webpelzes, verknoten diese oder
versehen die Rückseite mit einem elastischen Kleber. Damit
ist gewährleistet, dass die Kunsthaare später nicht
ausfallen. Am Ende des Prozesses entsteht die fellähnliche
Oberfläche durch aufschneiden, kämmen und polieren der
Fasern. Mit modernen Technologien entstehen bereits
anspruchsvolle Pelzimitate, die den natürlichen Pelzen in
Aussehen und Trageeigenschaften sehr nahe kommen.
Pelzimitationen in der Mode und zur Dekoration
Pelzimitationen gibt es in verschiedenen Qualitäten. Für die
Verwendung in der Modebranche werden Nachbildungen
bevorzugt, die von den echten Pelzen optisch und haptisch
kaum zu unterscheiden sind. Dabei sind alle Fellvarianten
möglich, von kurzem dichten Kunstpelz über langhaarigen
weichen Webpelz bis hin zu gekräuselten Pelzarten. Wer Fake
Fur trägt, hat ein gutes Gewissen, da kein Tier für diesen
Pelz sterben musste. Neben den natürlichen Pelzfarben und
Pelzmustern zieren immer mehr gewagte Pelzimitate in bunten
Farben trendige Jacken und Mäntel. Hier schafft der
Kunstpelz neue kreative Chancen. Selbst bei den
Wohntextilien hat der Kunstpelz vermehrt Einzug gefunden.
Warme Pelzdecken und kuschelige Fellkissen aus synthetischen
Materialien finden mit ihren wärmenden Eigenschaften immer
mehr Liebhaber. Zwei herausragende Vorteile der
Pelzimitationen tragen zu der steigenden Beliebtheit bei:
zum einen der niedrige Anschaffungspreis aufgrund einer
kostengünstigen Herstellung und zum anderen die
Pflegeleichtigkeit. Kunstpelz ist waschbar. Demgegenüber
stehen auch Nachteile, wie eine niedrige Hitzebeständigkeit
und eine mögliche elektrostatische Aufladung.